Tägliche Meditationen
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Sonntag,
13. Oktober 2024

Mit Gottes Gnade arm werden

13. Okt0ber 2024

Achtundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Fatimatag (Sonnenwunder)

Edith Marqués Berger (RC)

Mk 10,17-27
In jener Zeit lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer der eine Gott. Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter! Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. Da sah ihn Jesus an, umarmte ihn und sagte: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib es den Armen und du wirst einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Sie aber gerieten über alle Maßen außer sich vor Schrecken und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden? Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.

Einführendes Gebet: Jesus, Deine Worte rütteln uns immer wieder wach und helfen uns, unser Leben mit Deinen Maßstäben zu betrachten. Wie leicht verlieren wir sie im Alltag aus den Augen. Sie sind anspruchsvoll! Hilf uns heute, sie bewusster zu leben und das umzusetzen, was wir können.

Bitte: Dein Wort und Deine Gebote sollen mir auf dem Weg zu Dir wieder neu eine Richtschnur sein.

1. Die 10 Gebote. Jesus erinnert uns daran, die 10 Gebote zu halten. Kennen wir sie? Können wir sie aufzählen, wie es vielleicht in der Schule im Religionsunterricht gefragt war? Falls nicht, wäre es wichtig, sie aufzuschlagen und nachzulesen. Sie sind von Gott gegeben, direkt an Mose auf dem Berg Sinai, und gelten für alle Zeiten. Sie sind die Grundpfeiler, auf denen alles ruht, die "Basics" unseres christlichen Lebens. Jesus nennt in dieser Bibelstelle in erster Linie nur sie, um das ewige Leben zu erwerben. Jesus umarmt den Mann, als dieser ihm sagt, dass er die Gebote von Jugend an befolgt hat. Er zeigt ihm durch die Umarmung seine Liebe und Wertschätzung.

2. Verantwortung für die Armen. Die 10 Gebote zu halten ist an sich schon anspruchsvoll, doch das, was Jesus dann sagt, ist sehr schwer, vor allem in unserer Wohlstandsgesellschaft. Jesus ruft den Mann im Evangelium in seine Nachfolge. Nicht jeder ist zu dieser radikalen Nachfolge in Armut berufen, aber wir alle können uns frei machen von falschen Bindungen an materielle Güter. Jesus erinnert uns an unsere Verantwortung für die Armen, für Menschen, die weniger haben und die wir an unserem Wohlstand teilhaben lassen können. Was bin ich bereit, von meinen Gütern zu geben und zu teilen?

3. Das Kamel und das Nadelöhr. Bei dieser Forderung Jesu merken wir schnell, dass wir das in Gänze nicht wollen oder noch nicht können. Auch der Mann im Evangelium geht mit Blick auf sein großes Vermögen betrübt weg. Wir alle kennen Menschen, die diesen Weg der radikalen Nachfolge in Armut gehen, die alles verlassen haben. Wie sehr beeindruckt uns der Mut zu dieser Entscheidung und die Ganzhingabe. Nur mit Gottes Hilfe ist eine solche Entscheidung möglich, das hören wir immer wieder von denjenigen, die diesen Weg gehen. Diese Entscheidung können wir nicht alleine treffen, es braucht Gottes Ruf und Seine Kraft.

Gespräch mit Christus: Jesus, lass mich meine Berufung klar erkennen und zeige mir, was ich für Dich tun und geben kann. Schärfe meinen Blick für die Gelegenheiten, in denen ich Dir nachfolgen und anderen Gutes tun kann.

Vorsatz: Ich möchte heute mit Jesus schauen, wo ich zu sehr gebunden bin an meine materiellen Güter und wo ich mehr geben kann.

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