Samstag,
31. August 2024
Der Umgang mit meinen Gaben
31. August 2024
Samstag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Paulinus von Trier, Bischof, Märtyrer
Rolf Oehmichen
Mt 25,14-30
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder. Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, hilf mir zu erkennen, was du mir heute mit dem Evangelium zeigen willst.
Bitte: Erfülle mich neu mit deinem Heiligen Geist, dass ich aus deinen Gaben lebe und so deinen Willen tue.
1. Was ist unser Beweggrund? Gott hat uns Gaben anvertraut, ohne uns allzu viele Vorschriften zu machen, wie wir damit umgehen sollen. Er möchte aber, dass wir sie aus Liebe zu ihm und den Menschen gebrauchen und all unsere Talente für das Kommen des Reiches Gottes einsetzen.
2. Wem gehören wir? Dass die beiden ersten Diener ihren Besitz verdoppelt haben, zeigt uns, dass Gott von uns nur das erwartet, was wir leisten können, denn die Antwort des Herrn ist bei beiden die Gleiche. Deswegen sollen wir uns auch nicht mit anderen vergleichen, sondern unseren eigenen Weg in der Kraft des Heiligen Geistes gehen. Wenn wir nicht Diener Gottes und damit sein Eigentum sein, sondern eigenwillig und unabhängig leben wollen, vergraben wir unsere Talente.
3. Meine Talente. Der dritte Diener hat seine Zeit nur für sich selbst genutzt, das heißt egoistisch verbraucht. Wenn wir unsere Talente nicht für das Reich Gottes einsetzen, sondern sie aus Angst bzw. Faulheit nicht beachten, dann gilt die Rede des Herrn: "Du bist ein schlechter und fauler Diener!" auch für uns. Gott kann uns auch unsere Gaben wieder nehmen, wenn wir sie nicht in seinem Sinn nutzen.
Gespräch mit Christus: Jesus, du hast uns Talente (Gaben) gegeben, damit wir sie in deinem Sinn gebrauchen. Hilf uns, deine Geschenke zu erkennen und begeistert zu nutzen. Unser Herr gibt uns so viel in unsere Hände! Das ist für uns eine Chance, Wertschätzung Gottes, aber auch eine Verantwortung.
Vorsatz: Ausgehend vom heutigen Evangelium lassen wir uns vom Heiligen Geist die Gaben und Talente zeigen, die Gott jedem von uns gegeben hat, und entdecken wir mit seiner Hilfe, wie wir sie nutzen können.