Tägliche Meditationen
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Freitag,
26. Juli 2024

Diese Welt als Vorausbild der zukünftigen

26. Juli 2024

Freitag der sechzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Joachim und Anna, Eltern der Gottesmutter Maria
Gedenktag

Valérie van Nes

Mt 13,18-23
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hört, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet. Immer wenn ein Mensch das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; hier ist der Samen auf den Weg gefallen. Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt, aber keine Wurzeln hat, sondern unbeständig ist; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er zu Fall. In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum, und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt dann Frucht, hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach.

Einführendes Gebet: Herr, Du sprichst immer in Gleichnissen, "weil sie sehen und doch nicht sehen und hören und doch nicht hören und nicht verstehen." (Mt 13,13). Herr, manchmal bin auch ich durch eigene Schuld schwer von Kapee. Es tut mir leid, dass ich deshalb dann keine Frucht bringe.

Bitte: Öffne mir die Augen und Ohren meines Herzens, damit ich nicht geistig blind und schwerhörig bin, denn ich will Frucht bringen für Dich!

1. Die rosarote Brille des Glaubens. Ich habe einmal in meiner Jugend mit einem jetzigen Legionär Christi einen Film angeschaut. Für mich war das halt ein netter Film. Aber er entdeckte überall göttliche Wahrheiten: "Oh, das ist ein Sinnbild für die Taufe!" oder "Oh, das ist eine Vorausdeutung auf Gott Vater!" Er trug damals schon die rosarote Brille des Glaubens (gar nicht ironisch gemeint!), die einen überall die Liebe Gottes sehen lässt.

2. Alles mit den Augen des Glaubens sehen. Der Film "Titanic" mit Leonardo di Caprio z.B. war bei den Kritikern mit Pauken und Trompeten durchgefallen, spielte aber Einnahmerekorde ein. In dieser Liebesgeschichte gibt ein junger Mann sein Leben hin für eine junge Frau. Er ist also ein Gleichnis für die Liebe Christi zu seiner Braut, der Kirche. So lässt sich jede Botschaft eines Films katechetisch nutzen. Sie muss allerdings "aufbereitet" werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Jesus heute mit Jugendlichen Spielfilme schauen und anschließend mit ihnen darüber diskutieren würde – was Legionäre Christi Gottlob ja auch tun.

3. Die ganze Welt besteht aus Gleichnissen. Auch die Natur lehrt uns göttliche Wahrheiten: Die Biene lehrt uns den Fleiß, der Hund die Freundschaft, der Esel die Sturheit, der Elefant die Trauer, das Schwein die Völlerei, die Schildkröte die Trägheit, der Stier den Zorn, der Hamster den Geiz etc. Es braucht aber "Übersetzer", Katecheten, die, wie Christus, diese Grundwahrheiten erläutern. Diese Seelsorgemethode sollten sich alle Christen aneignen, wenn sie das nicht schon tun.

Gespräch mit Christus: Herr, Du hast in Deinen Gleichnissen meistens Geschichten aus dem Alltagsleben aufgegriffen. Lass auch uns in unseren Katechesen und Predigten die Lebenswirklichkeit der Menschen ansprechen und auf Christus hindeuten. Denn offensichtlich ist das Deine Seelsorgemethode – deshalb sollten wir sie aus Liebe zum Menschen, den Du als guter Hirte zu Dir ziehen möchtest, übernehmen und nachahmen. Nicht nur Priester, sondern auch Mütter, Väter, Lehrer.

Vorsatz: Ich werde versuchen, heute in allem, was mir begegnet, versteckte Liebesbotschaften Gottes zu finden.

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