Mittwoch,
26. Juni 2024
Führt es zu Jesus?
26. Juni 2024
Mittwoch der zwölften Woche im Jahreskreis
Felix Honekamp
Mt 7,15-20
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hütet euch vor den falschen Propheten; sie kommen zu euch wie Schafe, in Wirklichkeit aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Erntet man etwa von Dornen Trauben oder von Disteln Feigen? Jeder gute Baum bringt gute Früchte hervor, ein schlechter Baum aber schlechte. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen und ein schlechter Baum keine guten. Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen.
Einführendes Gebet: Herr, immer wieder sendest du deine Propheten und Jünger aus, so auch mich, um deine Botschaft zu verkünden – die frohe Botschaft, die manchmal auch mahnend sein kann. Dir, deinem Wort, geäußert in der Schrift, der Überlieferung und dem Lehramt der Kirche, will ich folgen.
Bitte: Mein Herr und mein Gott, hilf mir, gute und schlechte Früchte, falsche und echte Propheten zu unterscheiden. Und hilf mir, deinen Auftrag zu erfüllen, als guter "Prophet" Menschen näher zu Jesus zu führen.
1. Falsche Propheten damals. Die Propheten des Alten Testaments zeichneten sich dadurch aus, dass sie als Mittler Gottes Mahnungen aussprachen, um eine bestimmte Zukunft zu verhindern oder um sich auf sie vorzubereiten. Schon damals gab es angebliche Propheten, die eher auf den eigenen Vorteil oder die Zustimmung des Volkes bedacht waren, als eine von Gott offenbarte Wahrheit zu übermitteln. Regelmäßig hat dies in der Geschichte Israels zu Katastrophen geführt. Die Jünger werden sehr genau gewusst haben, dass solche Prophetien nicht nur einfach unwahr, sondern gefährlich waren. Anders als Johannes der Täufer – oder das Lamm selbst, Jesus – wirken sie zerstörerisch wie reißende Wölfe.
2. Gute und schlechte Früchte. Was sind dann die Früchte der guten oder schlechten Propheten? Oft erscheint das Schlechte in der Gestalt des Guten – was uns schadet, erscheint angenehm und erstrebenswert. So ist eine Unterscheidung der Geister notwendig, um sich selbst darüber klar zu werden, ob eine Botschaft von einem falschen oder einem richtigen Propheten stammt: Stimmt die Botschaft mit dem überein, was ich in Bibel, Überlieferung und Lehramt vorfinde? Führt sie zu Frieden in meinem Herzen oder zu Zerrissenheit? Und vor allem: Führt sie die Menschen und mich näher zu Christus oder entferne ich mich dadurch von ihm?
3. Falsche Propheten heute. Als Prophet bezeichnen sich heutzutage nicht mehr viele Menschen, Ratgeber und Verkünder einer vermeintlichen Wahrheit finden sich aber auch heute noch. Das trifft im Großen der Politik als auch im Kleinen des persönlichen Umfelds zu. Wenn heute Menschen verkünden, die Freiheit und Individualität des Menschen stehe über allen Werten, dann sind sie vermutlich sogar davon überzeugt, dennoch ist diese Vergötzung des eigenen Willens der schnellste – und womöglich angenehmste – Weg ins Verderben. Damals wie heute erscheinen die Botschaften uns aber angenehmer und leichter als die Einladung Jesu, ihm zu folgen. Wem folge ich? Und folge ich immer Jesus?
Gespräch mit Christus: Mein Jesus, du mahnst deine Jünger, sich vor den falschen Propheten in acht zu nehmen. Und du weißt, wie gerne ich manchmal die Botschaften der falschen Propheten höre, die mich aber von dir entfernen. Ich möchte dir immer näher kommen – zeige mir den richtigen Weg!
Vorsatz: Wo in meinem Leben setze ich auf falsche Propheten und ihre Botschaften? Was trennt mich von Jesus – was hilft mir hin zu ihm?