Dienstag,
6. Februar 2024
Jesus und die Pharisäer
6. Februar 2024
Dienstag der fünften Woche im Jahreskreis
Hl. Paul Miki und Gefährten, Märtyrer
Gedenktag
P. Anton Vogelsang LC
Mk 7,1-13
In jener Zeit hielten sich die Pharisäer und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, bei Jesus auf. Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen. Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Hand voll Wasser die Hände gewaschen haben, wie es die Überlieferung der Alten vorschreibt. Auch wenn sie vom Markt kommen, essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen? Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte Recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Ihr gebt Gottes Gebot preis und haltet euch an die Überlieferung der Menschen. Und weiter sagte Jesus: Sehr geschickt setzt ihr Gottes Gebot außer Kraft und haltet euch an eure eigene Überlieferung. Mose hat zum Beispiel gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter!, und: Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden. Ihr aber lehrt: Es ist erlaubt, dass einer zu seinem Vater oder seiner Mutter sagt: Was ich dir schulde, ist Korbán, das heißt: eine Opfergabe. Damit hindert ihr ihn daran, noch etwas für Vater oder Mutter zu tun. So setzt ihr durch eure eigene Überlieferung Gottes Wort außer Kraft. Und ähnlich handelt ihr in vielen Fällen.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, du bist der Herr des Lebens und der Herr des Sabbats. Du rufst uns auf, in dir zu ruhen und dich im Gebet zu suchen. Hilf mir, Zeit und Raum zu finden, um in Stille und Einsamkeit bei dir zu sein. Hilf mir, auf deine Stimme zu hören und deinen Willen für mein Leben zu erkennen. Hilf mir, dir treu und freudig zu folgen, wohin du mich auch führst.
Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.
1. Gefahr der Heuchelei. Jesus tadelt die Pharisäer und die Schriftgelehrten, weil sie Heuchler sind, die Gott mit ihren Lippen ehren, aber nicht mit ihrem Herzen. Ihnen geht es mehr um die äußere Erscheinung der Frömmigkeit als um die innere Realität des Glaubens. Sie folgen den Traditionen der Menschen und nicht den Geboten Gottes. Sie richten über andere nach ihren eigenen Maßstäben und nicht nach Gottes Maßstäben. Jesus warnt uns davor, nicht wie sie zu werden, sondern Gott aufrichtig und demütig zu verehren und ihm gehorsam zu sein.
2. Ursache der Verunreinigung. Jesus lehrt, dass das, was einen Menschen verunreinigt, nicht durch den Mund in ihn eintritt, sondern aus seinem Herzen kommt. Die Nahrung, die wir essen, macht uns nicht unrein vor Gott, sondern die bösen Gedanken und Taten, die wir aus unserer sündigen Natur heraus vollbringen. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten hatten vor allem die äußeren Rituale des Waschens vor Augen, aber sie übersahen, dass man gerade durch Reue innerlich gereinigt wird. Jesus ruft uns auf, unsere Herzen zu prüfen, unsere Sünden zu bekennen und seine Vergebung und Gnade zu empfangen.
3. Die Autorität der Schrift. Jesus entlarvt die Pharisäer und die Schriftgelehrten, indem er zeigt, wie sie das Wort Gottes durch ihre Tradition aufheben. Sie verdrehten und ergänzten das Gesetz des Mose zugunsten ihrer eigenen Vorlieben und Absichten. Sie hatten das Gebot, die Eltern zu ehren, unwirksam gemacht, indem sie den Menschen erlaubten, ihr Vermögen Gott zu weihen, anstatt damit ihren bedürftigen Eltern zu helfen. Sie taten viele solche Dinge, die der Schrift widersprachen und sie untergruben. Jesus fordert uns auf, die Autorität der Schrift zu achten und nicht unsere eigenen Meinungen oder "Traditionen" ihr gegenüber aufzuwerten.
Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir für dein Wort, das deine Wahrheit und Liebe zu uns offenbart. Ich gestehe, dass ich manchmal scheinheilig war. Ich habe dich nicht mit meinen Worten und Taten geehrt. Ich ziehe es oft vor, meinen eigenen Traditionen und Ansichten zu folgen anstatt deinen Geboten. Deshalb bitte ich um deine Vergebung und Gnade, die du uns am Kreuz gezeigt hast, und bitte, dass du mich von all meinen Sünden reinigst und mich mit deinem Heiligen Geist erfüllst. Amen.
Vorsatz: Anhand der heutigen Lesung werde ich meine eigenen "Traditionen" und Gewohnheiten untersuchen, um zu sehen, ob sie mit Gottes Wort in Einklang stehen oder nicht.