Sonntag,
5. November 2023
Heiligkeit als einziger Weg
5. November 2023
Einunddreißigster Sonntag im Jahreskreis
Dr. Christoph Kunkel
Mt 23,1-12
In jener Zeit sprach Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern und sagte: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach ihren Taten; denn sie reden nur, tun es aber nicht. Sie schnüren schwere und unerträgliche Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, selber aber wollen sie keinen Finger rühren, um die Lasten zu bewegen. Alles, was sie tun, tun sie, um von den Menschen gesehen zu werden: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, sie lieben den Ehrenplatz bei den Gastmählern und die Ehrensitze in den Synagogen und wenn man sie auf den Marktplätzen grüßt und die Leute sie Rabbi – Meister – nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemanden auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.
Einführendes Gebet: Jesus Christus, ich bitte Dich: Lass mich nicht so handeln, wie die bloßen Kräfte der Natur es mir eingeben wollen. Als Christ und Katholik muss ich Zeuge Deiner Haltung und Deines Lebenswandels sein. Ja, in Demut schau ich den, der ich sein soll, doch Deine einladenden Worte geben mir Kraft, um mit Deiner Hilfe das zu werden, wozu ich in Dir aufschaue.
Bitte: Gott, Du allein sollst mir genügen.
1. Wenn sich irdisches Denken des Geistigen bemächtigt. Der soziale und solidarische Aspekt des vordergründig verstandenen Christentums hat in manche Ideologie gestaltend hineingespielt und ihr eine religiöse Überhöhung gegeben. Selbst indem das Christentum von den Materialisten abgelehnt wurde, hat es gestaltet. Aber wenn sich auch irdisches Denken des Geistigen bemächtigen kann, so kennt es hierin dennoch keine Gnade und bleibt gottlos. Es hat seinen Vater nicht im Himmel, sondern auf Erden (die Partei, das politisch Korrekte usw.).
2. Wer sich selbst erniedrigt,… Jede Körperschaft, selbst die, welche sich Glaube, Liebe und Barmherzigkeit auf die Fahnen geschrieben hat, gleitet bei Selbstüberhöhung auf den Pfad der Gottesferne. Auch der "Christusweg" lässt sich verbal instrumentalisieren...: "Meister!", "Rabbi!". Nur Christus kann uns helfen, wieder auf den Weg zu kommen - täglich, stündlich..., um dort auch zu bleiben - so glauben wir fest.
3. Heilige leben das, konsequent und authentisch. Viele Heilige zeigen uns, wie dieser Weg leise und bescheiden betreten werden kann, ihnen gilt daher unsere Verehrung. Sie zeigen uns, wie auch wir in unserer jeweiligen Lebensweise zum Vater gelangen können. Und was sie tun, können auch wir versuchen: auf den Gekreuzigten schauen und sein Bild in uns tragen.
Gespräch mit Christus: Lass mich Dein sein und bleiben, Du treuer Gott und Herr. Von Dir lass mich nicht treiben, halt mich bei Deiner Ehr. Herr, lass mich nur nicht wanken, gib mir Beständigkeit. Dafür will ich Dir danken, jetzt und in Ewigkeit. (EG 157)
Vorsatz: Ich will heute oft in das Antlitz des gekreuzigten Christus schauen.