Dienstag,
15. August 2023
Lobpreis meiner Seele
Mariä Aufnahme in den Himmel
Hochfest
P. Thomas Fox LC
Lk 1,39-56
In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharías und begrüßte Elisabet. Und es geschah: Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.
Einführendes Gebet: Herr, ich möchte dich lobpreisen und dich wie Maria in meinem Herzen auf den Thron setzen. Allein dir gebührt dieser Platz. Lass mich immer auf Maria schauen, um zu erkennen, wie das geschieht: wie ich dem Heiligen Geist in meinem Gebet die Führung überlassen und dich vor anderen unbefangen preisen kann.
Bitte: Herr Jesus, preise dich selbst in mir!
1. Segen erkennen und Segen verkünden. Schwangere Frauen nennen wir auch "gesegnet", weil sie in ihrem Schoß ein neues Persönchen tragen. Elisabet erkennt plötzlich mit einer Gewissheit, die sie wie ein Blitz durchzuckt, dass Maria gesegnet ist, dass hier die Mutter des Herrn vor ihr steht. Sie erkennt, wie unendlich gesegnet Maria ist und wie viel Segen von ihrem Sohn auf uns übergehen wird. Ja, alle Gnade und aller Segen! Es bleibt aber nicht nur bei diesem gnadenhaften Erkennen, denn die innere Erkenntnis bahnt sich über ihre Zunge den Weg hinaus in die Welt. Elisabet verkündet der Welt, wer Maria ist, und sie tut das mit lauter Stimme. Sie erhebt Maria über alle Frauen und sieht sie auf dem Thron, den Gott ihr gegeben hat. Welch eine Freude, welch ein Lobpreis!
2. Vor Freude hüpfen. Auslöser für Elisabets Lobpreis war der Gruß Mariens und der Hüpfer des kleinen Johannes in ihrem Schoß. Marias Stimme und ihre Melodie waren schon immer Träger einer Botschaft, die von der Liebe und der Gegenwart des Herrn gleichsam "vibrierten". Nun aber, da sie mit ihm schwanger war, in besonderem Maß. Und Johannes war schon damals in seiner Seele ganz auf Empfang gestellt, in sehnsüchtiger Erwartung seines Herrn. Der Gruß Mariens, den er mit seiner Mutter aufnahm, versetzte ihn unwillkürlich in innerste Schwingung und Resonanz. Wie sollte er da nicht vor Freude mit seinen Beinchen ausschlagen? Die Frohe Botschaft vom neuen Leben, das uns in Christus verkündet wird – ja in ihm nahekommt und eucharistisch in uns einströmt –, macht uns froh, lässt auch uns innerlich Freudensprünge tun, denn der Herr ist nahe und besteigt seinen Thron.
3. Von Gott erfüllt. Aufgrund ihrer Demut war in Marias Seele enorm viel Platz für Gott, für seine ganze Größe. Sie verstand es, die unabsehbare Weite der Eigenschaften Gottes lebendig durchzubuchstabieren, in Worte zu fassen, sicher weil sie ihn immer in sich selbst als Bräutigam ihrer Seele trug und ihr Leben ihm ganz übereignet hatte. Wenn man bedenkt, dass es der Heilige Geist ist, der in ihr betet und durch sie spricht, dann erkennt man, dass sie, während sie das Magnificat singt, eine Gotteserfahrung macht und ihrer Zunge freien Lauf lassen kann, so dass alle darauffolgenden Generationen erkennen, was Gott ihr bedeutet und was er für sie und sein Volk getan hat.
Gespräch mit Christus: Mein Herr Jesus, die ganze Schöpfung sehnt sich nach dir und seufzt, bis in ihren Söhnen und Töchtern alle Hemmnisse und Blockaden überwunden sind, jede Eigensinnigkeit und Verstockung abgelegt ist. Schenke uns allen, die wir dich suchen und dir nachzufolgen bemüht sind, Augenblicke, in denen unsere Seele dich von Herzen lobpreisen und zuinnerst auf den Thron erheben kann.
Vorsatz: Ich höre mir ein Lied oder Gesänge an, die mir Freude über Gott und seine Schöpfung vermitteln, und lasse zu, dass mich dabei Haltungen wie Dankbarkeit und Bereitschaft zur Hingabe erfüllen. Wenn es passt, kann ich das auch mit anderen teilen.