Mittwoch,
14. Juni 2023
Erfüllen und halten lehren
Mittwoch der zehnten Woche im Jahreskreis
Sabine Schmidt
Mt 5,17-19
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.
Einführendes Gebet: Jesus, ich komme zu dir, um meinen Durst zu stillen und um aus deinem Wort zu schöpfen wie aus einem Brunnen.
Bitte: Stärke mich durch dein Wort!
1. Jesus spricht zu seinen Jüngern. Wie Jesus damals zu seinen Jüngern gesprochen hat, so will er heute zu mir sprechen – in vertrauter Art und Weise, über das, was ihm wichtig ist, über das, was für mich und für mein Leben wichtig ist. Ich möchte ihm das zutrauen, ihm vertrauen, dass diese Worte, die er heute durch sein Evangelium zu mir spricht, mich persönlich betreffen, mich berühren und mich und mein Leben verändern können – langsam und unmerklich, manchmal auch sofort und spürbar, so wie er möchte.
2. Jesus erfüllt das Gesetz und die Propheten. Die drei Hauptteile der hebräischen heiligen Schrift, in etwa unseres heutigen Alten Testamentes, sind das Gesetz (Tora), die Propheten (Nevi'im) und die anderen Schriften, die mit den Psalmen beginnen (Ketuvim). Jesus erklärt den Elf und den anderen versammelten Jüngern nach seiner Auferstehung, dass alles in Erfüllung gehen musste, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über ihn gesagt worden ist. Achten wir einmal in der heiligen Messe und auch sonst beim Lesen in der Heiligen Schrift darauf, wie bereits im Alten Testament (häufig verborgen und verschlüsselt und dabei so tiefgründig) von Jesus gesprochen wird, wie der Heilsplan Gottes sich langsam entfaltet und letztlich in Jesus seine Erfüllung findet.
3. Jesus lehrt uns, die Gebote zu halten. "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten." Jesus selbst will uns durch sein Leben, sein Wort und seinen Geist lehren, was die Erfüllung der Gebote bedeutet. Die aufrichtige, entschiedene und sich hingebende Liebe ist dabei die entscheidende Basis.
Gespräch mit Christus: Jesus, du sagst, wer dich liebt, der hält deine Gebote. Bring mir bei, was es heißt, dich zu lieben. Zeig mir, wie ich deine Gebote so halte, dass es dir gefällt, damit ich dadurch dir und meinen Mitmenschen wirklich näher kommen und immer tiefer an deinem Reich teilhaben kann.
Vorsatz: Ich bete heute zum Heiligen Geist und lese im Katechismus die Nr. 2083 (Einleitung zu den 10 Geboten).