Montag,
5. Juni 2023
Die Freundschaft mit Gott
Montag der neunten Woche im Jahreskreis
Hl. Bonifatius, Bischof, Glaubensbote, Märtyrer
Gedenktag
Michael Roidl
Joh 15,14-16a.18-20
In jenen Tagen sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr seid meine Freunde, wenn ihr
tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr
tut.
Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört
habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht
und
Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor
euch
gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil
ihr
nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Denkt
an
das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben,
werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort
festhalten.
Einführendes Gebet: Herr, du bist mein Freund. Ich möchte diese Zeit nutzen, um unsere Freundschaft zu vertiefen und einander besser kennenzulernen.
Bitte: Herr, lass mich dir ein noch besserer Freund sein.
1. Freundschaft statt Sklaverei. Die Gottesbeziehung, die Jesus uns hier ans Herz legt, ist wirklich einzigartig. Auch in der jüdischen Tradition wird Gott als HERR gesehen, zu dem schon eine persönliche Beziehung besteht, wobei sie jedoch eher einem Herrn gegenüber seinem Sklaven gleicht als jener unter Freunden. Tauchen wir ein in das Geheimnis dieser wunderbaren Freundschaft zu Gott. Fühle ich mich als Freund Gottes? Oder als Diener?
2. Liebe statt Dienst. Im Christentum gibt es viele Regeln, die es zu befolgen gibt. Von Menschen, die nur die Außenansicht kennen, wird man oft gefragt: "Ist dein Glaube keine Belastung für dich?" Unsere Beziehung zu Gott ist jedoch nicht eine Art Sklaverei, sondern eine Freundschaft. Jesus gibt uns gewisse Regeln aus Liebe, damit es uns gut geht. Die Treue in einer Ehe beispielsweise dient dazu, die Beziehung aufrechtzuerhalten und zu vertiefen. Ähnlich ist es mit den "Regeln", die Jesus uns gibt. Sie helfen uns, unsere Beziehung zu Gott zu vertiefen, nicht unseren Sklavendienst zu verrichten.
3. Christus statt der Welt. Die Freundschaft zu Christus kann auch unangenehme Auswirkungen haben. Wie oft merken wir in der heutigen Gesellschaft leider, dass wir Christen belächelt werden, nicht mehr "zeitgemäß sind" oder sogar offen beleidigt werden. In solchen Situationen stellt sich die Frage, ob man zu seinem Freund steht, oder nicht. Jesus, gib uns die Kraft, diese Situationen als eine Möglichkeit zu sehen, unsere Freundschaft zu vertiefen.
Gespräch mit Christus: Jesus, für dich bin ich nicht Sklave, sondern Freund. Ich danke dir, dass du mich zu deinem Freund erwählt hast. Bitte lass mich dieser Freundschaft treu sein.
Vorsatz: Ich möchte heute die Freundschaft zu Jesus bewusster leben, indem ich mir auch unter dem Tag immer wieder Zeiten suche, um die Verbindung zu ihm und Gott zu suchen.