Mittwoch,
17. Mai 2023
Heiliger Geist, Glaube und Vernunft
Mittwoch der sechsten Woche der Osterzeit
Dominik Jambresic
Joh 16,12-15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Noch vieles habe ich euch zu sagen,
aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die
ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er
hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein
ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt
von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.
Einführendes Gebet: Herr, offenbare dich mir heute, sodass ich wirklich verstehe, was du mir zeigen willst. Darum bitte ich dich in deinem Namen, Jesus. Amen.
Bitte: Herr, gib mir den Geist der Erkenntnis und der Weisheit, so dass ich dich mit allen meinen Mitteln den Menschen näherbringen kann. Gib mir aber vor allem die feste Verankerung in dir, damit ich nicht mich verkünde, sondern dich, Herr!
1. Manche Sachen checke ich noch nicht. Herr, manchmal ist es wirklich, ja wirklich schwer, alles jetzt zu fassen, was du mir geben willst. Manchmal denke ich sogar, dass ich deine Weisungen richtig tief verstanden habe, und zu späterer Zeit werfe ich dann doch vielleicht einiges wieder über Bord, weil ich es noch nicht wirklich annehmen kann. In welchen Facetten des geistlichen Lebens lässt sich dieses Hin und Her in meinem Leben feststellen? Wie lange geht das schon so und was war der Auslöser?
2. Der Heilige Geist wird euch leiten. Und trotzdem weiß ich es doch, Herr, du bist hier und dein Geist leitet mich. Wie häufig bete ich Stoßgebete zum Hl. Geist? Wie oft flehe ich bei der Befreiung von allen meinen Lastern um den Beistand des Geistes und um seine Hilfe?
3. Seid dennoch nicht ignorant und naiv. Trotz aller Hilfe von oben dürfen wir dennoch nicht unsere Talente und Fähigkeiten, den gesunden Menschenverstand und das "Köpfchen" ausschalten, welches uns Gott auch gegeben hat, um damit zu denken! Heilige Menschen sind nicht naive Menschen. Es sind die vom Leben gezeichneten, die aus ihren Fehlern auch lernen und daran arbeiten, diese nicht zu wiederholen. Betrachte ich den Glauben manchmal als Marathon voller Seminare, Workshops und Kurse, um danach wieder meinem "Alltagstrott" zu verfallen, oder versuche ich den Glauben als Marathon vieler gut angeeigneter und lange geübter Gewohnheiten zu sehen, die mir tatsächlich auch helfen, Stück für Stück – und hauptsächlich mit Gottes Gnade – meinem Ziel näher zu kommen?
Gespräch mit Christus: Herr, schenke mir das Verständnis, die Zeichen des Heiligen Geistes gut zu deuten und meinen Kopf dabei nicht auszuschalten. Hilf mir, dir, meinem Gott, ganz zu vertrauen, da ich weiß, dass mir der Glaube ohne Vertrauen in dich nur wenig nützt.
Vorsatz: Heute will ich mich darin üben, meine Beziehung zum Herrn zugleich gläubig und vernünftig zu leben, mit Herz und Seele im Himmel, mit Verstand und Füßen geerdet.