Mittwoch,
10. Mai 2023
Weinstock und Reben
Mittwoch der fünften Woche der Osterzeit
Hl. Damian de Veuster, Priester, Ordensmann (SSCC)
P. Konstantin Ballestrem LC
Joh 15,1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock, und mein
Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die
Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu
euch gesagt habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen
kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht
in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der
bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird
wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie
verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr
wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und
meine Jünger werdet.
Einführendes Gebet: Jesus, ich will mir diese Zeit nehmen, um bei dir zu sein. Alles andere will ich beiseitelassen. Ich möchte dir mein Herz öffnen. Danke, dass du da bist.
Bitte: Herr, lass mich immer mehr mit dir verwachsen sein.
1. Mit Jesus verwachsen. Das Bild vom Weinstock ist vollkommen einleuchtend: Eine Rebe kann nur Frucht bringen, Trauben hervorbringen, wenn sie am Weinstock bleibt. Wenn sie abgeschnitten oder abgebrochen wird, fällt sie zu Boden, vertrocknet und muss irgendwann weggeräumt werden. Wenn sie aber am Weinstock bleibt, kann sie wunderbar reiche Frucht bringen. Das Schöne an dieser Bildrede ist zu sehen, wie innig Jesus unsere Gemeinschaft mit ihm versteht: Ganz mit ihm verwachsen, ganz eins, aus ihm herausgewachsen, eine Einheit.
2. Frucht aus Jesus. Die Rebe bringt Frucht, weil der Weinstock sie mit seinem eigenen Lebenssaft versorgt. Ohne diesen Lebenssaft kann sie es nicht. Jesus sagt: Nichts. Tatsächlich: Das Einzige, was die Rebe soll, wofür sie da ist, ist Frucht zu bringen. Tut sie das nicht, vollbringt sie nichts. Tut sie es aber, dann ist ihre Frucht auch die Frucht des Weinstocks. Ohne ihn könnte sie es nicht, aber mit ihm kann sie es. Das bedeutet, verbunden mit Jesus bringen wir wirklich Früchte des ewigen Lebens hervor. Er bewirkt sie, durch uns. Welche sind da gemeint? Früchte der christlichen Nächstenliebe, Werke der Barmherzigkeit, ein Herz wie das Herz Jesu…
3. Gottes Herrlichkeit. Wo das geschieht, wo wir Früchte bringen durch die Einheit mit Jesus, da wird das Reich Gottes gegenwärtig. Da wird "der Vater verherrlicht". Mitten in dieser Welt. Da wird nicht der "Herrscher dieser Welt" verherrlicht, sondern Gott, weil geschieht, was er will, was seinem Heilsplan entspricht.
Gespräch mit Christus: Jesus, lass nicht zu, dass ich jemals von dir getrennt werde. Lass mich Frucht bringen. Belebe mich du mit deiner Gegenwart.
Vorsatz: Ich will etwas tun, was mich enger mit Jesus verbindet: Eucharistie, Beichte, ein inniges Gebet…