Freitag,
28. April 2023
Liebe verschenkt sich
Freitag der dritten Woche der Osterzeit
Hl. Ludwig Maria Grignion de Montfort, Priester,
Ordensgründer
P. Georg Rota LC
Joh 6, 52-59
In jener Zeit stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu
essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes
nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut
trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich
eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in
mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so
wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm
ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst,
wird leben in Ewigkeit. Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.
Einführendes Gebet: Jesus, du kennst mein Herz. Du weißt, wie sehr ich mich nach dir sehne. Hilf mir, durch dein Wort zu wachsen und dir immer näher zu kommen.
Bitte: Öffne mein Herz!
1. Nachdruck. Wenn Jesus etwas sehr Wichtiges sagen will, dann leitet er es oft mit den Worten "Amen, amen" ein. Und da die Botschaft besonders wichtig ist, wiederholt er sie gleich sieben Mal. Um ewiges Leben zu haben, müssen wir sein Fleisch essen und sein Blut trinken. Nicht mehr und nicht weniger. Auch wenn es viele seiner Nachfolger verstört, hält er daran fest. Er nimmt nichts zurück, er verwässert seine Botschaft nicht. Jeder seiner Zuhörer hat genau verstanden, dass Jesus nicht nur symbolisch von Fleisch und Blut gesprochen hat, sondern dass er es buchstäblich meint, wirklich von seinem Fleisch und Blut spricht. Wenngleich dies eine zentrale Botschaft unseres Herrn ist, zwingt er niemanden, sie anzunehmen, sondern lässt die Menschen in aller Freiheit entscheiden, ob sie ihm noch nachfolgen wollen. Das ist wahre Liebe, die nicht drängt, die nicht zwingt, die sich vor der Autonomie des Menschen verneigt.
2. Leben. Wenn wir uns an Jesu Wort halten und sein Fleisch essen und sein Blut trinken, schenkt er uns diese unglaubliche Verheißung. Dann nämlich bleibe ich in ihm und er in mir. Dann bin ich vereint mit dem ewigen, allmächtigen, allgegenwärtigen Schöpfer und darf ihn in meinem Herzen tragen. Und weil er "der Weg, die Wahrheit und das Leben ist" (Joh 14,6), habe ich durch seine Gegenwart in meinem Herzen Leben, ewiges Leben. Und weil "[s]ein Reich nicht von dieser Welt [ist]" (Joh 18,36), erwartet uns das ewige Leben nicht hier auf Erden, sondern in seinem Vaterhaus. Auch wir werden wie die Väter, die einst das Manna gegessen haben, sterben, aber der irdische Tod ist für uns nur ein Eintritt in die ewige Anbetung Gottes: "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." (1 Kor 2,9) Dies ist unser Ziel, dies ist uns bereitet. Unser Erdenleben ist doch nur ein Augenblick, lasst uns unser Herz von diesen tiefen Wahrheiten durchdringen lassen, so dass wir ein Leben führen, dass dieser Verheißung würdig ist.
3. Liebe verschenkt sich. Es gibt zwei Dinge, um die uns die Engel beneiden: unsere Fähigkeit, für Gott zu leiden und die Gnade, unseren Herrn leibhaftig empfangen zu können. Selbst den Engeln ist dieses Privileg vorenthalten. Jesus schenkt sich uns selbst aus reiner Güte vollkommen. "Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt." (Joh 15,13) Jesus liebt bis zur Vollendung. Vermutlich werden wir nie ganz das Mysterium der heiligen Eucharistie verstehen, aber wir wissen, dass wir in ihr Jesus vollkommen empfangen. Im Angesicht eines solchen Übermaßes an Liebe, bleibt uns nichts anderes, als dieses Geschenk in tiefster Dankbarkeit anzunehmen und ein Leben zu leben, das in angemessener Weise auf diese Ausgießung der Liebe antwortet. Lassen wir uns von den Heiligen dazu inspirieren. Der heilige Ludwig Maria Grignion de Montfort, der heute unser Tagesheiliger ist, lehrt uns in besonderer Weise, wie wir ein Leben ganz im Dienst Gottes leben können. Vor allem aber eröffnet er uns den besten Weg, dem Herzen Jesu näher zu kommen: Maria, die Mediatrix, die Mittlerin aller Gnaden.
Gespräch mit Christus: Danke, Jesus, dass du uns am Kreuz deine Mutter geschenkt hast, zu der wir immer Zuflucht nehmen können.
Vorsatz: Heute nehme ich mir vor, die 33 tägige Ganzhingabe an Jesus durch Maria in meinem Leben abzulegen.