Sonntag,
16. April 2023
Jesu Barmherzigkeit befreit
Zweiter Sonntag der Osterzeit
Weißer Sonntag
Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit
Hl.
Bernadette Soubirous, Ordensfrau, Seherin von Lourdes
P. Daniel Egervari LC
Joh 20,19-31
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei
verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den
Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende
ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten. Thomas,
der Dídymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu
ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen
sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube
ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus
bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck
deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei
nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte
zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele
andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind.
Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit
ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich komme zu dir, weil ich an deine Liebe zu mir und an deine Gnade glaube. Du weißt, dass ich schwach und manchmal versucht bin, aus Furcht vor den Bedrängnissen dieser Welt den Mut zu verlieren. Du weißt alles über mich, und ich bin mir bewusst, dass ich mit deiner Gnade rechnen kann, die meinen Mut und meinen Glauben stärkt.
Bitte: Jesus, bitte, lass mich die befreiende Liebe deines Herzens etwas mehr erfahren. Danke!
1. Furcht lähmt. Diese Evangelienstelle betont die Furcht der Apostel. Wir können uns wahrscheinlich gut in ihre Lage hineinversetzen, da wir schon manchmal dieselbe Angst verspürten, wenn es darum ging, den Glauben zu bezeugen. Die Apostel hatten die Türen verschlossen und wollten wohl gar nicht außer Haus gehen. Wir hören hier also von Menschen, die ihre Freiheit aus Angst aufgegeben haben. Die Freiheit, die sie nämlich hatten, als Jesus noch bei ihnen war. Jetzt, auf sich allein gestellt, schienen sie ganz andere Menschen zu sein.
2. Jesus bietet die Befreiung an. Doch die Apostel hatten in dieser Zeit nicht nur Angst. In Apg 1,14 lesen wir auch, was sie im Obergemach taten: "Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet (…)". Da trat plötzlich der Herr in ihre Mitte und bot ihnen an, was sie nun am meisten brauchten: den Frieden für ihr verängstigtes Herz! Aber es ist wichtig zu erkennen, dass Gott seine Güter immer nur anbietet und nie aufzwingt. Die Apostel haben den Frieden in der Person des Heiligen Geistes dann freudig aufgenommen. Auch uns wird der Herr seine Gaben anbieten und nicht aufdrängen. Es liegt an uns, diese Gaben auch wirklich empfangen zu wollen.
3. Der Glaube an Jesus ist der Weg. Diese Evangelienstelle hat Johannes aufgeschrieben, "damit ihr durch den Glauben Leben habt" (Joh 20,31). Der Glaube ist nicht das Ziel unseres Lebens, sondern der einzige Weg, um zum Leben zu gelangen und zwar zum Leben in Fülle, das der Herr uns schenken möchte, zum Leben im Geist, mit seinen Gaben und Früchten, das seinen Anfang schon in dieser Welt hat und nach unserem Tod vollendet werden wird.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke dir für dein Wort. Es dringe tief in mein Gewissen ein, damit auch ich, wie die Apostel, deine befreiende Liebe annehmen und erfahren kann. Jesus, ich glaube an dich. Deine Liebe sei mein Halt in den Ängsten meines Lebens.
Vorsatz: Echten Glauben bewahren, dass der Herr mich in jeder Lebenslage (heute) behüten wird, egal wie viel Angst ich auch spüren mag.