Sonntag,
2. April 2023
Ein König, in Einfachheit gekleidet
Palmsonntag
Hl. Franz von Paola, Einsiedler, Ordensgründer (Orden der Mindesten Brüder)
Br. Sebastian Jasiorkowski LC
Mt 21,1-11
Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Bétfage am Ölberg kam,
schickte er zwei Jünger aus und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine
Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand
zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen. Das ist geschehen,
damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König
kommt zu dir. Er ist sanftmütig und er reitet auf einer Eselin und auf einem Fohlen, dem Jungen eines
Lasttiers. Die Jünger gingen und taten, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und das
Fohlen, legten ihre Kleider auf sie und er setzte sich darauf. Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf dem
Weg aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die Leute aber, die vor ihm
hergingen und die ihm nachfolgten, riefen: Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des
Herrn. Hosanna in der Höhe! Als er in Jerusalem einzog, erbebte die ganze Stadt und man fragte: Wer ist
dieser? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.
Einführendes Gebet: Herr, ich bin jetzt in deiner Gegenwart, um deine Stimme im Evangelium erklingen zu hören. Hilf mir, alles beiseitezulassen, was mich davon abhält, in Frieden zu leben, alle Sorgen und Ablenkungen. Ich danke dir für jeden Augenblick in meinem Leben, in dem ich dir begegnet bin und du mich in dein Reich zurückgebracht hast.
Bitte: Ich bete für alle Menschen in der Welt, die von Kriegen oder Naturkatastrophen betroffen sind, dass sie in Zeiten, in denen ihr Leben sich verdunkelt hat, dein Licht finden mögen. Herr, lass mich dein Reich in den alltäglichen, einfachen Dingen sehen und die Größe, die in ihnen liegt, nicht aus den Augen verlieren.
1. "Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen." Wenn Christus in deinem Leben erscheint, bittet er manchmal um wenig und manchmal um alles, aber es liegt an uns, ihm zu vertrauen und ihm zu geben, was er jeweils braucht, um sein Reich in unsere Herzen ankommen zu lassen. – Christus bedarf nicht unserer Stärke, er sucht nach unserer Schwäche. Der Esel des Evangeliums ist ein einfaches und bescheidenes Arbeitstier oder ein Transportmittel für einfache Leute, aber Christus ... wählt ihn und macht ihn zu seinem königlichen Reittier. Lassen wir uns von Christus nach seiner Art lieben, vertrauen wir auf seine Vorsehung und halten wir unseren Glauben lebendig. Dem, was wir im Glauben tun, wird Er einen neuen Wert geben.
2. "… erbebte die ganze Stadt" Wer ist nicht bewegt, einen Gott zu sehen, der sich uns auf ganz einfache Weise als König vorstellt. Wer sind wir, dass wir dieses große Geschenk verdienen? Christus lehrt uns, dass der Weg zur Ausbreitung seines Reiches der einfachste ist: so zu sein, wie wir sind, unsere Kleinheit zu akzeptieren und uns von ihm verwandeln zu lassen. Christus kommt in Einfachheit gekleidet, also müssen wir in all den gewöhnlichen Momenten unseres Lebens aufmerksam sein, denn Christus geht vorbei. Und wenn wir einfache Augen haben, werden wir in der Lage sein, ihn zu erkennen, in welcher Form auch immer er kommt.
3. "Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf dem Weg aus." Wir bereiten uns für die Karwoche vor. Für mich persönlich ist es immer schwierig, die rechte innere Haltung für den Palmsonntag zu finden. Auf der einen Seite freut man sich, dass Christus als König kommt – der lang erwartete Messias, und es scheint so, dass die Leute das auch erkannt haben. Andererseits aber wissen wir schon, was nur ein paar Tage später passieren wird ... Wie schnell hat das Volk Christus verlassen und sich gegen ihn entschieden ... Leider habe ich das auch in meinem Leben gesehen. Wie oft habe ich in einem bestimmten Moment zu Gott gesagt: Ich liebe dich über alles! Nur, um mich etwas später als Sklaven der Sünde wiederzufinden, der andere Prioritäten als das Gebet und die Nächstenliebe hat. Mein Egoismus hat mich mehrmals besiegt. Welche Haltung passt dann zu diesem Tag? Die der Demut. Wie die Menschen, die ihre Kleidung auf den Boden legen, zeigen: Du bist der Herr, Jesus!, unterwerfe ich mich und meine Charakterschwäche unter deine Füße. Und ich lobe Gott: Hosanna in der Höhe! Und obwohl Jesus weiß, was am Karfreitag geschehen wird, freut er sich und segnet die Leute. Er segnet heute auch dich und mich.
Gespräch mit Christus: Herr, danke, dass du auf die einfachste Weise kommst, dass du dich als König zeigst, der mir nahe ist. Danke, dass du mich gelehrt hast, demütig zu sein, denn an Demut fehlt es mir. Ich bitte dich, hilf mir, jeden Tag diese Einfachheit nachzuahmen und mich von deiner Sanftmut verwandeln zu lassen. Komm, Herr, und bewahre mich in deiner Liebe. Mögen andere in mir ein Spiegelbild von dir sehen, möge ich nicht aufhören, dich um deinetwillen anzuschauen, bewahre mich auf dem Weg der Demut, damit ich mich immer von dir gebraucht fühle. Amen.
Vorsatz: Christus in den kleinen Dingen des Lebens finden und durch sie gemeinsam mit ihm leben.