Montag,
20. Februar 2023
O du ungläubige Generation!
Montag der siebenten Woche im Jahreskreis
Rosenmontag
P. Anton Vogelsang LC
Mk 9,14-29
In jener Zeit, als Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes von dem Berg herabgestiegen
war und sie zu den anderen Jüngern zurückkamen, sahen sie eine große Menschenmenge um sie versammelt und
Schriftgelehrte, die mit ihnen stritten. Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie in großer Erregung auf ihn
zu und begrüßten ihn. Er fragte sie: Warum streitet ihr mit ihnen? Einer aus der Menge antwortete ihm:
Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht. Er ist von einem stummen Geist besessen; immer, wenn der
Geist ihn überfällt, wirft er ihn zu Boden, und meinem Sohn tritt Schaum vor den Mund, er knirscht mit den
Zähnen und wird starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie hatten nicht
die Kraft dazu. Da sagte er zu ihnen: O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie
lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn zu mir! Und man führte ihn herbei. Sobald der Geist Jesus sah,
zerrte er den Jungen hin und her, so dass er hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund auf dem Boden wälzte.
Jesus fragte den Vater: Wie lange hat er das schon? Der Vater antwortete: Von Kind auf; oft hat er ihn sogar
ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Doch wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns!
Jesus sagte zu ihm: Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt. Da rief der Vater des Jungen: Ich glaube; hilf
meinem Unglauben! Als Jesus sah, dass die Leute zusammenliefen, drohte er dem unreinen Geist und sagte: Ich
befehle dir, du stummer und tauber Geist: Verlass ihn, und kehr nicht mehr in ihn zurück! Da zerrte der
Geist den Jungen hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Der Junge lag da wie tot, so dass alle
Leute sagten: Er ist gestorben. Jesus aber fasste ihn an der Hand und richtete ihn auf, und der Junge erhob
sich. Als Jesus nach Hause kam und sie allein waren, fragten ihn seine Jünger: Warum konnten denn wir den
Dämon nicht austreiben? Er antwortete ihnen: Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden.
Einführendes Gebet: Jesus, dir sind alle Dinge möglich, weil du Gott bist. Hilf mir, dir mehr zu vertrauen, besonders in den Momenten, in denen ich versucht bin zu verzweifeln.
Bitte: Jesus, lehre mich wahres Vertrauen in deine Liebe.
1. O du ungläubige Generation! Zusammen mit den Aposteln, die während seiner Verklärung bei ihm waren, steigt Jesus den Berg hinab. Sie sehen eine große Menschenmenge und die Schriftgelehrten, wie sie mit anderen Jüngern streiten. Jesus fragt, worüber sie streiten. Ein Mann erklärt, dass er sein Kind zu den Aposteln gebracht habe, weil es von einem stummen Geist besessen sei, doch sie seien unfähig gewesen, den Dämon auszutreiben. Jesus entgegnet: "O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein?" In seiner Entgegnung kommt seine Herzenspein über das anhaltende Unverständnis und den Unglauben seiner Umgebung zum Ausdruck. Obwohl sich der Vorwurf an seine Jünger richtet, betrifft er auch uns, die wir häufig verbohrt und ungläubig sind, selbst angesichts der Gnade Gottes.
2. Für Gott ist alles möglich. Der Vater schreit voller Schmerz: "Wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns!" Jesus antwortet: "Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt." Der Mann äußert eine vorsichtige, zaghafte Hoffnung, dass Jesus irgendwie helfen kann. Jesus lädt ihn ein, mehr zu vertrauen. Für Jesus ist es keine Frage, "ob er kann". Seine Macht ist unbegrenzt. Das einzige Hindernis wird durch den Unglauben errichtet. "Für Gott ist alles möglich." (Mk 10,27)
3. Für jemanden, der leidet, beten. Nur Bischöfe und Priester mit einer besonderen Erlaubnis dürfen den Großen Exorzismus durchführen. Aber auch wir können uns durch Gebet um andere kümmern. Das heutige Evangelium zeigt uns, welche Schritte wir einhalten müssen, wenn wir für jemanden, der leidet, beten wollen: Zuerst stellen wir Fragen, um zu erfahren, welcher Art das Problem ist. Dann laden wir die betreffende Person zu einem Glaubensakt an Jesus ein. Wir bringen die Person im Gebet zu Jesus und verbinden das - wenn möglich - mit Fasten. Wir harren auf diese Weise im Glauben aus, auch wenn es vergeblich zu sein scheint.
Gespräch mit Christus: Jesus, oft ist mein Glaube sehr schwach, besonders in den Momenten, in denen es mir schlecht geht. Wie der Vater des kranken Jungen bete ich zu dir: Ich glaube. Hilf meinem Unglauben!
Vorsatz: Ich werde jemanden, der krank oder einsam ist, besuchen oder anrufen und zusammen mit ihm oder für ihn beten.