Donnerstag,
1. Dezember 2022
Advent und Entscheidung
Donnerstag der ersten Woche im Advent
Sel. Charles de Foucauld, Missionar
Christoph Kunkel
Mt 7,21.24-27
Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern
nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie
ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen
heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf
Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein
Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten
und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.
Einführendes Gebet: Muss man das alles so streng sagen, du milder Jesus? Und womit genau erfülle ich denn den Willen des Vaters? Geht es hier um die Heuchler? Und schließlich: kann man denn nicht auch ohne Gott ein fest gegründetes Haus bauen?
Bitte: Gütiger Vater, lass mich doch in allem, was ich sehe und bedenke, dein Wirken erkennen und allezeit deinen Geboten folgen.
1. Ist ein Minimalkonsens der richtige Weg? Wie oft hat man sich jahrhundertelang um den rechten Weg zu Gott gestritten, Glaubenskriege brachen in dieser Frage über Europa herein. Daher will man heute in Glaubensfragen um jeden Preis Toleranz üben. Überhaupt geht es zur Zeit um die Frage, ob zu der Grundlage des gesellschaftlichen Lebens, zur Erklärung der Welt ein gottbezogenes Denken überhaupt notwendig und plausibel ist. Unterscheidet sich die Welt ohne Gottesglauben in seinen Turbulenzen von denen, die von einer gläubigen Menschengemeinde gestaltet wurden? Chaos, Mord, Krankheit, Naturkatastrophen erklären sich sozial- und naturwissenschaftlich besser.
2. Im Treibsand ist kein Halt. Aber was für eine sinnlose Leere spürt ein jeder Gläubige, wenn er sein Herz unserem Gott und unserem Erlöser Jesus Christus verschließt. Wie taumeln wir im dann bleibenden Relativismus mit unseren Werten, Handlungen, Meinungen, vor allem wenn wir so tun, als hätten wir uns dem himmlischen Vater zugewandt. Dann rutschen wir "im Sand" immer tiefer hinein. Und das passiert auch dem ganz Coolen, der meint "Es geht auch ohne Gott". Rings herum ist dieses Taumeln nur allzu deutlich zu bemerken.
3. Gott wankt nicht. Wie befreiend ist es aber, aus dem Glauben zu leben. Verzeihend und verstehend auf die Welt um sich zu blicken und sich in seinem Handeln der Führung Gottes zu überlassen, immer wissend, dass es ein verzeihender Gott in seinem Sohn ist, der uns wieder aufnimmt, wenn wir unsere Sünden bekennen. Diese Grundannahme hat eine liberale europäische Kultur entstehen lassen, schon vor der französischen Revolution.
Gespräch mit Christus: "Von Dir lass‘ mich nicht treiben, halt mich bei Deiner Ehr."
Vorsatz: Ich bete heute mit dem seligen Bruder Charles de Jésus dieses Weihegebet: "Heiligstes Herz Jesu, Quelle alles Guten, ich bete dich an, ich glaube an dich, ich hoffe auf dich, ich liebe dich, ich bereue alle meine Sünden. Dir schenke ich dieses mein armes Herz, mache es demütig, geduldig, rein und in allem deinen Wünschen entsprechend. Gib, o guter Jesu, dass ich in dir und du in mir lebst. Beschütze mich in Gefahren, tröste mich in Trübsal und in allen Bedrängnissen. Gewähre mir die Gesundheit des Leibes, deinen Segen für alle meine Werke und die Gnade eines heiligen Todes."