Freitag,
4. November 2022
Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung!
Freitag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Karl Borromäus, Bischof
Gedenktag
P. João Paulo Jäger LC
Lk 16,1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter.
Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm:
Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter
sein. Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer
Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich. Doch - ich weiß, was ich tun muss, damit mich die
Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. Und er ließ die Schuldner seines
Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?
Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin, und
schreib "fünfzig". Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack
Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, und schreib "achtzig". Und der Herr lobte die Klugheit
des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die
Kinder des Lichtes.
Einführendes Gebet: Herr, ich erkenne an, dass ich alles, was ich habe, von dir empfange. Ich danke dir für so viele Talente, die du mir gegeben hast. Hilf mir, diese Talente zu nutzen, um dir auch in meinem Nächsten zu dienen. Herr, lass mich dich in den Gesichtern meiner Brüder und Schwestern erkennen, damit ich dir in ihnen dienen kann.
Bitte: Danke, Herr, für die Talente, die du mir gegeben hast. Hilf mir, sie zu nutzen, um meinen Brüdern und Schwestern zu dienen.
1. Die Talente. Alles, was wir haben, ist ein Geschenk Gottes. Jede Eigenschaft, jedes Talent. Und Gott lässt sich in seiner Großzügigkeit nicht überbieten. Er ist der Vater der Barmherzigkeit und gibt uns alles, was wir brauchen. Wir können unsere Talente zum Guten oder zum Bösen einsetzen. Im Evangelientext, den wir an diesem Tag lesen, sehen wir, dass der Verwalter seine Talente nicht gut einsetzte, weil er seinen Chef betrog.
2. Wie ist meine Verwaltung? Wie diesem Verwalter im Evangelium hat Gott mir viele Talente gegeben. Nun, da wir uns dem Ende eines weiteren Jahres nähern, ist es an der Zeit, innezuhalten und uns zu fragen: Wie nutze ich die Talente, die Gott mir gegeben hat, um meinen Brüdern und Schwestern zu dienen? Gott hat mir meine Talente nicht gegeben, um sie zu verstecken, sondern um damit ihm und anderen zu dienen.
3. Für das Gute. Gott gibt mir Talente, um Gutes zu tun. Mit ihnen kann ich meinen Brüdern und Schwestern dienen. Die heilige Therese vom Kinde Jesu sagte, dass "alles Gnade ist". Die Talente, die Gott uns für den Dienst an anderen gegeben hat, sind ebenfalls eine Gnade. Wir können uns mit unseren Talenten anfreunden, wir können den Menschen helfen, die uns am meisten brauchen, und wir können auch Hilfe bekommen, denn jeder hat seine Talente, und was mir vielleicht fehlt, hilft mir mein Bruder zu ergänzen. Auf diese Weise wachsen wir alle zusammen in Liebe und Gemeinschaft untereinander und mit Gott.
Gespräch mit Christus: Jesus, hilf mir, die vielen Talente zu erkennen, die ich durch deine Liebe erhalten habe, und diese Talente immer in den Dienst meiner Brüder und Schwestern zu stellen. Herr, lass mich ein Werkzeug deiner Liebe sein und so in der Liebe zu dir und zu den Menschen, meinen Brüdern und Schwestern, wachsen.
Vorsatz: Ich werde heute versuchen, zwei oder drei Talente zu erkennen, die Gott mir gegeben hat. Ich werde ihm für diese Gnade danken und sie auch meinen Brüdern und Schwestern zur Verfügung stellen.