Dienstag,
4. Oktober 2022
Der Gast wird Gastgeber
Dienstag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Franz von Assisi, Ordensgründer
Gedenktag
P. Mariano Ballestrem LC
Lk 10,38-42
In jener Zeit kam Jesus in ein Dorf und eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf.
Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu.
Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert
es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir
helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist
notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, vieles beschäftigt mich heute, viele Dinge will ich tun, auch weil ich weiß, dass sie dich interessieren. In all den Dingen, die heute anstehen, kann ich mich leicht verlieren. Jetzt habe ich ein bisschen Zeit für dich, in dieser Zeit will ich dir Priorität einräumen.
Bitte: Jesus, hilf mir, dir zuzuhören und nicht die ganze Zeit auf dich einzureden.
1. Besuch bei Freunden. Jesus hat Freunde. Natürlich hat er Freunde und verbringt auch Zeit mit ihnen. Es geht nicht nur darum, die Botschaft möglichst vielen Menschen zu verkünden – er hält nicht jeden Tag eine Bergpredigt. Diese Atmosphäre der Freundschaft ist wichtig. Mit guten Freunden können wir auch Themen ansprechen, die vielleicht etwas schwieriger sind. Und ja: Auch wir können Jesu Freunde sein.
2. Zu Füßen sitzen. Maria sitzt Jesus zu Füßen, wie es die Schüler einem Gelehrten gegenüber zu tun pflegen. Sie lesen ihrem Meister jedes Wort von den Lippen ab. Jesus ist nicht gekommen, um sich als Gast beköstigen zu lassen, sondern er hat etwas zu geben. Er wird zum Gastgeber.
3. Der gute Teil. In der neuen Version der Einheitsübersetzung steht, dass Maria "den guten Teil" gewählt hat. Das ist die Antwort auf die Frage, warum Jesus Maria nicht zurechtweist und zum Helfen motiviert. Beide Handlungsweisen – Zuhören und Bedienen – sind gute Teile. Aber diesmal hat Maria eher gemerkt, wer denn nun Gast und wer Gastgeber ist. Vielleicht ist das Zuhören an sich nicht "das Bessere", es hängt von den Umständen ab. Jesus in unserem Leben wahrzunehmen, wie er zu uns spricht, dass ist das Wichtigste.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ja, manchmal bin ich auch zwischen Gebet und Arbeit hin und hergerissen. Dann fällt mir gar nicht auf, was du von mir möchtest. In den Minuten dieser Gebetszeit möchte ich mich dir zu Füßen setzen, wirklich dir zuhören.
Vorsatz: Heute möchte ich mir die Zeit für 5 Minuten Ruhe nehmen, um für Gott da zu sein, Er ist der Gastgeber, ich bin der Gast in diesem Leben.