Sonntag,
14. August 2022
Eine heilige Ungeduld
Zwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Hl. Maximilian Maria Kolbe, Ordenspriester, Märtyrer
Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Lk 12,49-53
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde
zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen. Ich muss mit einer Taufe getauft werden und wie bin
ich bedrängt, bis sie vollzogen ist. Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf der Erde zu bringen? Nein,
sage ich euch, sondern Spaltung. Denn von nun an werden fünf Menschen im gleichen Haus in Zwietracht leben:
Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei; der Vater wird gegen den Sohn stehen und der Sohn gegen
den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre
Schwiegertochter, und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.
Einführendes Gebet: Mein Herr, ich befinde mich in deiner Gegenwart, möchte jetzt aber tiefer in sie eintreten. Bitte, wecke meine Seele, mein Herz auf – ich möchte dein Wort hören, mich mit deiner Liebe nähren, mich jeden Tag mehr von dir verwandeln lassen.
Bitte: Gib mir die Gnade, deinen apostolischen Eifer besser zu verstehen und lass einen Funken von deinem Feuereifer auf mich überspringen.
1. Leidenschaft im Herzen. Das Herz Jesu ist ohne Zweifel demütig und geduldig, aber heute betrachten wir in ihm auch eine heilige Unruhe und Leidenschaft. Wie kann das zusammenpassen? Kann es sein, dass ein gesundes Herz gerade dann am rechten Fleck sitzt, wenn es so schlägt, wie es Paulus im Hohelied der Liebe (1. Kor 13) beschreibt? Ja, Gott ist barmherzig und geduldig mit mir, aber er sehnt sich auch leidenschaftlich danach, dass unsere Beziehung wächst und dass ich eines Tages mit ihm für immer im Himmel leben kann.
2. Feuer auf die Erde. Welches Feuer wollte denn Jesus auf die Erde werfen kommen? Am deutlichsten haben es die Apostel an Pfingsten erlebt: Der Heilige Geist kam über sie in Gestalt von Flammenzungen herab. So wie das Feuer alles durchdringt und verwandelt, hat der Geist sie mit seiner Kraft und seinen Gaben erfüllt und für das Kommende gerüstet, sie von ihren Ängsten befreit. Auch heute möchte der Heilige Geist in mir und durch mich wirken. Bin ich bereit, dem Feuer Gottes in meinem Leben Raum zu geben?
3. Eine Taufe. Jesus wurde am Anfang seines öffentlichen Lebens von Johannes getauft. Hier spricht er aber über eine andere Taufe: die seines Leidens, Sterbens und Auferstehens. Er ist ja Mensch geworden, um uns durch Passion, Tod und Auferstehung zu erlösen. So groß war seine Liebe zu uns, dass er das herbeisehnte, obwohl seine menschliche Natur genau wie die unsere auch Angst vor Leiden und Tod spürte. Wenn ich Schwierigkeiten begegne, habe ich dann eine Liebe, die mir Kraft gibt und mich vorantreibt?
Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass du mir heute dein Herz zeigst. Ich möchte es mehr und mehr erkennen. Aber vor allem bitte ich dich, bilde mein Herz nach deinem Herzen!
Vorsatz: Ich möchte heute meine Aufgaben bewusst aus Liebe zu Gott und zu meinem Nächsten erfüllen.