Dienstag,
12. Juli 2022
Den Kompass neu ausrichten auf Jesus hin
Dienstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis
Br. Peter Hemm LC
Mt 11,20-24
In jener Zeit begann Jesus den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte,
Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht bekehrt hatten: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in
Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche
Buße getan. Ja, das sage ich euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie
euch. Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du
hinabgeworfen. Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch
heute. Ja, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie
dir.
Einführendes Gebet: Maria, zu Beginn dieser Gebetszeit wende ich mich an dich. Du bist wirklich meine Mutter. Du möchtest mich zu Gott führen. Nimm mich an der Hand und leite mich zu ihm. Ich vertraue dir ganz und gar. Du bist eine feinfühlige Mutter und möchtest mich dort abholen, wo ich mich gerade befinde. Führe mich jetzt zu Gott und hilf mir dabei, ihm mein Herz zu öffnen. Danke, Mama!
Bitte: Herr, läutere mein Herz im Feuer deiner Liebe. Schenke mir ein freies Herz.
1. Umkehr, Umkehr und wieder Umkehr! Jesus macht uns in diesem Evangelium eine Sache ganz klar: Ohne Umkehr und Buße können wir im geistlichen Leben nicht den ersten Schritt beginnen, nicht wachsen und nicht bestehen. Im Buch der Sprüche heißt es: Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf, doch die Frevler stürzen ins Unglück (Spr 24,16). Den Gerechten, also den Heiligen, zeichnet nicht aus, dass er nicht sündigt und keine Fehler begeht, sondern dass er sich immer wieder erhebt und neu auf sein Ziel ausrichtet. Alle Menschen sündigen. Das lässt sich nicht vermeiden. Doch Umkehren und das Herz durch Buße reinigen, darin besteht der Schlüssel zu einem Herzen, das Gott wohlgefällt.
2. Gerechtigkeit und Gericht. Oft versuchen wir, Erlebnisse und Erfahrungen, die uns innerlich bedrücken, zu verdrängen und zu vergessen. Das Jüngste Gericht, die realistische Möglichkeit, dass man am Ende seines Lebens in die Hölle gelangt, und die Endgültigkeit unserer Entscheidung für oder gegen Gott sind Wahrheiten, die erschrecken können. Doch bleiben sie trotz dieses subjektiven Schrecks dennoch objektiv wahr. Wie selten hören wir etwas über diese Grundwahrheiten! Lebe ich jetzt so, dass ich auf einen barmherzigen Richter hoffen kann? Lasse ich meinen Lebensstil von Jesus hinterfragen? Welche Rolle spielt für mein jetziges Leben das zukünftige Gericht?
3. Wie schlimm ist es ohne Gott! Jesus spricht Klartext. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir entscheiden uns für Gott oder gegen ihn. Es gibt keine Alternative! Er verheimlicht uns das nicht. Er legt von vornherein die Karten offen auf den Tisch. Wie hart erscheinen uns deswegen seine Worte! Er droht nicht nur einigen Personen oder einer Stadt, sondern gleich mehreren Städten, dass sie in die Hölle hinabgeworfen werden. Wie traurig ist ein Leben ohne Gott! Und wie furchtbar die Konsequenz eines solchen Lebens für die Ewigkeit! Wie oft lehne ich Gott ab? Höre ich auf seine leisen Eingebungen im Alltag? Lebe ich manchmal ohne ihn?
Gespräch mit Christus: Jesus, ich verliere dich und das Bewusstsein, wie zentral die Liebe ist, im Alltag manchmal aus den Augen. Ich kreise um mich selbst und vergesse dich und meine Nächsten. Hilf mir, mich wieder neu auf dich auszurichten. Stelle meinen inneren Kompass wieder auf dich ein, damit ich vor allem dich und deine Liebe im Mittelpunkt meines Herzens habe.
Vorsatz: Heute möchte ich Jesus ein Anliegen übergeben, das ich (eventuell schon seit längerer Zeit) in meinem Herzen trage.