Samstag,
25. Juni 2022
Unbeflecktes Herz Mariä – unser Weg zu Jesus
Samstag der zwölften Woche im Jahreskreis
Unbeflecktes Herz Mariä
Gedenktag
Michael Roidl
Lk 2,41-51
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt
geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren,
machten sie sich auf den Heimweg. Der Knabe Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es
merkten. Sie meinten, er sei in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn
bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten
nach ihm. Da geschah es, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte
ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine
Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie voll Staunen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, warum
hast du uns das angetan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Da sagte er zu ihnen:
Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie
verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen gesagt hatte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und
war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte all die Worte in ihrem Herzen.
Einführendes Gebet: Jesus, ich danke dir, dass du mir deine Mutter zur Mutter gegeben hast. Durch sie sorgst du dich um mich und bist mir immer nah. Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit mit dir und ich möchte auch dich, Maria, ganz besonders zu diesem Gebet einladen.
Bitte: Herr, gib mir ein Herz, das eines Tages so rein ist, wie das deiner Mutter.
1. Der Schmerz der Trennung. In der beschriebenen Szene ist klar zu erkennen, wie sehr die Mutter Jesu darunter leidet, dass sie von ihrem Sohn getrennt wurde. Mit jeder Sünde entfernen wir uns ein Stückweit von Gott. Ist mir das bewusst? Fühle auch ich einen Schmerz der Trennung, oder ist es mir egal, dass ich mich mit der Sünde von Gott entferne?
2. Die Sehnsucht nach Jesus. Die Intensität und Vehemenz, mit der Maria und Josef nach Jesus suchen, zeigen, wie sehr sie sich nach Jesus sehnen. Die Chancen, einen bestimmten kleinen Jungen in der damaligen Zeit in einer Großstadt wie Jerusalem zu finden, waren wohl sehr gering. Und trotzdem suchen die beiden Jesus unaufhörlich, bis sie ihn schließlich im Tempel finden. Das kann ein gutes Bild für unser Gebetsleben sein. Wir müssen nicht drei Tage durchbeten, um Jesus zu finden, aber in der Zeit, die wir während des Tages dem Gebet, also der Suche nach Gott widmen, werden wir da wirklich von der Sehnsucht nach ihm getrieben? Nutzen wir sie wirklich, um Jesus im Tempel zu finden?
3. Vertrauen auch im Unverständnis. Jesus antwortet auf die Frage seiner Eltern, warum er ihnen das angetan habe, kryptisch. Seine Eltern verstehen seine Antwort nicht. So oft stecken wir in Lebenssituationen, in welchen Gott auf unsere Fragen unverständliche Antworten gibt. Auch Maria geriet immer wieder in Situationen, in denen es scheinbar keinen Ausweg gab, und sie nicht genau verstehen konnte, was Gott ihr gerade sagen wollte. Doch sie vertraute stets darauf, dass Gott gut ist und dass er den Weg weiß. Das können auch wir uns in unserem Leben vergegenwärtigen: das Vertrauen auf den guten und liebenden Gott, auch in Situationen, in denen wir Gott nicht verstehen und die ausweglos erscheinen.
Gespräch mit Christus: Jesus, du hast mir deine Mutter als Vorbild und Stütze gegeben. Lass mich von ihr lernen, dich wirklich zu lieben und dir immer zu vertrauen, auch wenn ich die Situation, in der ich mich befinde, nicht verstehen kann. Maria, Mutter du Reine, bitte für mich.
Vorsatz: Ich will heute ein Gesetz des Rosenkranzes zu Ehren der Muttergottes beten.