Donnerstag,
23. Juni 2022
Johannes der Täufer – Vorbote Gottes
Donnerstag der zwölften Woche im Jahreskreis
Geburt Johannes des Täufers (vorverlegt)
Hochfest
Michael Roidl
Lk 1,57-66.80
Für Elisabet erfüllte sich die Zeit, dass sie gebären sollte, und sie brachte einen
Sohn zur Welt. Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und
freuten sich mit ihr. Und es geschah: Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und sie wollten
ihm den Namen seines Vaters Zacharías geben. Seine Mutter aber widersprach und sagte: Nein, sondern er soll
Johannes heißen. Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemanden in deiner Verwandtschaft, der so heißt. Da
fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle. Er verlangte ein
Schreibtäfelchen und schrieb darauf: Johannes ist sein Name. Und alle staunten. Im gleichen Augenblick
konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen und er redete und pries Gott. Und alle ihre Nachbarn gerieten in
Furcht und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa. Alle, die davon hörten, nahmen es
sich zu Herzen und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm. Das
Kind wuchs heran und wurde stark im Geist. Und es lebte in der Wüste bis zu dem Tag, an dem es seinen
Auftrag für Israel erhielt.
Einführendes Gebet: Jesus, ebenso wie zu Johannes dem Täufer sprichst du zu mir ganz persönlich und innig. Ich danke dir, dass du auch für mich einen missionarischen Auftrag hast. Lass mich in dieser Zeit mit dir eine tiefe Erfahrung deiner Liebe machen, die ich wiederum teilen kann.
Bitte: Herr, lass mich wie Johannes der Täufer ein Vorbote deiner Liebe sein.
1. Ein Lebenswerk. Johannes der Täufer ist ein außergewöhnlicher Heiliger, da sein gesamtes Lebenswerk ausschließlich auf Jesus ausgerichtet ist. Seine Mission war es von Anfang an, ein Vorbote Christi zu sein. Und das können wir uns besonders von ihm abschauen. Wir alle sind dazu bestimmt, Vorboten Christi zu sein und den Menschen um uns herum zu erzählen, dass Christus kommt und schon längst mitten unter uns weilt. Wir sind sogar darüber hinaus berufen, Christus selbst in dieser Welt zu vergegenwärtigen. Jesus hat uns auserwählt, für ihn vor Ort zu sein, genau dort, wo er uns hingestellt hat.
2. Gott schenkt uns den Namen. Zacharias wird in der im Evangelium beschriebenen Szene von seinen Verwandten dazu angehalten, seinem Sohn einen in der Verwandtschaft vorhandenen Namen zu geben. Elizabet und Zacharias entscheiden sich allerdings für den Namen, den Gott dem Kind schenken will. Der Name beschreibt in der biblischen Sprache die Identität der Person. Gott ist in dieser Szene derjenige, der Johannes seinen Namen, seine Identität gibt. Fragen wir uns: Lasse ich es in meinem Leben zu, dass Jesus mir meinen Namen schenkt, den Namen meiner Familienmitglieder, meiner Kinder auswählt?
3. Das Geschenk der Stimme. Als Zacharias seine Zunge wieder benutzen kann, ist das Erste, was er tut, Gott zu loben und zu preisen. Wir alle haben das Geschenk, unseren Mund und unsere Stimme zum Lobpreis erheben zu können. So oft ist das, was unseren Mund verlässt, allerdings genau das Gegenteil von Lobpreis. Besinnen wir uns wieder darauf, dass uns unsere Stimme geschenkt wurde, um Gutes zu verbreiten und Gott zu loben und setzen wir sie lieber für ihren eigentlichen Zweck ein.
Gespräch mit Christus: Jesus, du hast mich dorthin gestellt, wo ich gerade bin. Du möchtest die Menschen um mich herum durch mich erreichen. Ich will ein Vorbote deiner Liebe sein, will die Liebe ausströmen, die du in mich hineinfließen lässt.
Vorsatz: Ich will mir heute bewusst einige Minuten nehmen, um Gott mit meiner Stimme zu loben und zu preisen.