Mittwoch,
4. Mai 2022
Die einzig gesunde Abhängigkeit
Mittwoch der dritten Woche der Osterzeit
Hl. Florian, Märtyrer und hl. Märtyrer von Lorch
Raphaela Kloiber
Joh 6,35-40
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt,
wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. Aber ich habe euch gesagt: Ihr
habt gesehen, und doch glaubt ihr nicht. Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir
kommt, den werde ich nicht abweisen; denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun,
sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass
ich keinen von denen, die er mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse, sondern dass ich sie auferwecke am
Letzten Tag. Denn es ist der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, das
ewige Leben haben und dass ich sie auferwecke am Letzten Tag.
Einführendes Gebet: Mein Jesus, ich komme jetzt zu dir. Ich stelle mich unter deinen gütigen und liebenden Blick. Bei dir bin ich zuhause. Jesus, heute möchte ich ganz ehrlich sein. Du kennst alles, was in meinem Herzen ist, und ich gebe es dir, denn ich vertraue auf dich.
Bitte: Lass mich erkennen, wonach ich wirklich suche.
1. Abhängigkeit. Ein Tag ohne Essen oder wenige Stunden ohne einen Schluck Wasser lassen uns erkennen, wie abhängig und bedürftig wir doch sind. Auch wenn wir heutzutage alle nach Unabhängigkeit und Selbstständigkeit streben, hilft es doch, sich immer wieder daran zu erinnern, dass mein Leben am Ende von meinem Gott und Schöpfer abhängt und ich ihn brauche. Dies ist die einzige gesunde und wesenhafte Abhängigkeit. Bin ich mir bewusst, dass jeder Tag ein Geschenk Gottes ist und dass mein Leben vom guten Vater im Himmel abhängt? Kann ich darüber staunen, dass er mir ohne Bedingungen jeden Tag das Leben schenkt und für mich sorgt, einfach nur weil ich sein geliebtes Kind bin?
2. Nie wieder Hungern. "Wer zu mir kommt wird nie wieder hungern." Jesus möchte einen tieferen Hunger und Durst stillen als den oberflächlichen nach Brot und Wasser. Wonach hungern wir alle, wenn auch unbewusst? Wir hungern nach Liebe. Die Sehnsucht, geliebt zu werden, versuchen wir oft mit allen möglichen Dingen zu stillen, aber wir betäuben sie nur. Dadurch wird am Ende der "Hunger" nur noch größer. Kann ich diesen Worten Jesu glauben, der mir verspricht, dass er allen Hunger und Durst stillen möchte? Wenn ich ehrlich mit mir bin, erkenne ich, dass sich mein Herz nach Liebe sehnt? Was sind meine tiefsten Sehnsüchte?
3. Zu ihm kommen und glauben. Warum hat uns Gott diesen Hunger und Durst ins Herz gelegt? Um uns zu ihm zu führen und diesen Hunger zu stillen. Diese Sehnsucht ist es, die uns hilft, uns auf die Suche nach demjenigen zu machen, der die Erfüllung aller Sehnsüchte ist. Gott möchte das. Die heilige Teresa de Los Andes sagt: "Gott, und er allein, ist fähig alle Sehnsüchte des Herzens zu stillen." An uns liegt es, uns auf die Suche nach ihm zu machen, die Begegnung mit ihm zu suchen und an ihn zu glauben. Glauben, dass er das Brot gibt, das ewiges Leben schenkt und all meinen Hunger stillt. Glaube ich, dass Jesus all meine tiefsten Sehnsüchte stillen kann? Komme ich zu ihm, oder suche ich meinen Hunger mit anderen Mitteln zu befriedigen?
Gespräch mit Christus: Jesus, ich brauche dich. Du bist es, nach dir sehne ich mich tief im Innersten. Hilf mir, nie zu vergessen, dass du es bist, der mir die Liebe geben kann, die ich brauche. Lass mich als Kind Gottes leben, das weiß, dass es alles, wonach es sich sehnt, von seinem guten Vater empfängt.
Vorsatz: Ich werde heute ehrlich mit mir und Jesus sein und ihm meine tiefsten Sehnsüchte erzählen.