Mittwoch,
6. April 2022
Ich befreie euch von euren Sünden
Mittwoch der fünften Woche der Fastenzeit
P. Alejandro Espejo Silva LC
Joh 8,31-42
In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort
bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch
befreien. Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du
sagen: Ihr werdet frei werden? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer die Sünde tut, ist
Sklave der Sünde. Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus.
Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei. Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid.
Aber ihr wollt mich töten, weil mein Wort in euch keine Aufnahme findet. Ich sage, was ich beim Vater
gesehen habe, und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. Sie antworteten ihm: Unser Vater ist
Abraham. Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln wie Abraham. Jetzt aber
wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von Gott
gehört habe. So hat Abraham nicht gehandelt. Ihr vollbringt die Werke eures Vaters. Sie entgegneten ihm: Wir
stammen nicht aus einem Ehebruch, sondern wir haben nur den einen Vater: Gott. Jesus sagte zu ihnen: Wenn
Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen. Ich bin nicht
in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er hat mich gesandt.
Einführendes Gebet: Jesus, du hast mich wunderbar geschaffen, von Ewigkeit her an mich als dein Kind gedacht, damit ich die Freiheit deiner Kinder genießen kann. Danke für dieses Geschenk und das Vertrauen, das du mir entgegenbringst.
Bitte: Lass mich mit deinen Augen sehen, ganz wie du siehst, und immer freier werden, um dich mehr zu lieben.
1. Frei oder Sklave? Jesus spricht heute über den Kampf, der sich im Herz jedes Menschen zwischen der Sklaverei der Sünde und der Freiheit der Gnade abspielt. Jesus sagt uns klar: Deine Sünde fesselt dich, sie raubt dir deine Freiheit. Es geschieht, was Paulus sagt: Die Sünde veranlasst uns zu tun, was wir eigentlich nicht wollen: "Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will" (Röm 7,19). Der Sklave bleibt nicht im Haus, er lebt in ständiger Angst, nicht vor dem Licht bestehen zu können, "denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden."
2. Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei. Jesus ist das Licht der Welt und kommt, um uns zu befreien. In seinem Licht können wir erkennen, wer er ist, wer wir sind, was unsere Taten sind, gut oder böse; wir können auch erkennen, dass wir für die Liebe, für eine Ewigkeit mit Ihm gedacht sind. Jesus lädt uns ein, keine Angst vor Gott zu haben, sondern zu glauben, dass der Vater ein guter Gott ist, der uns vergeben und uns retten will. Das war der Verdienst Abrahams, der an die Güte und Allmacht Gottes glaubte, wodurch er den Sohn, den Gott als Opfer gefordert hatte, wieder zurückerhielt. Er ist für uns Vorbild und Vater im Glauben.
3. Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben. Wenn du jemanden wirklich liebst, liebst du auch alles, was diese Person liebt. Dann liebst du auch seine Hobbies, seine Freunde, sogar seine Schwiegermutter! Oder zumindest fängst du an, alles, was er/sie liebt, mit neuen Augen zu sehen. Du fängst an, das Gute zu sehen, das man in ihnen lieben kann. Wenn wir den Vater lieben, lieben wir auch den Sohn und auch den Heiligen Geist. Und wenn wir die göttlichen Personen lieben, fangen wir an zu lieben, was sie lieben: Die Kirche, für die er gestorben ist, Maria, seine Mutter, den Papst, seinen Stellvertreter, die Menschen alle, für die er sein Blut vergossen hat. Wir lieben die Menschen nicht, weil sie gut oder nett zu uns sind, sondern weil wir Gott lieben und sie seine geliebten Söhne und Töchter sind. Ja, auch die, die mir unsympathisch sind. Wahre Liebe strömt zu allem über, was der Geliebte liebt.
Gespräch mit Christus: Jesus, du befreist mein Herz von der Sünde, so dass ich dich mit einem freien Herzen lieben kann – und auch alles, was du liebst, und alle, die du liebst. Befreie mich immer mehr von meinen Vorurteilen und von jedem Groll. Lass mich vergeben, wie du vergibst, reichlich und freimütig. Lass mich frei sein, um zu lieben, wie du liebst. Zerbrich die Ketten meines Herzens!
Vorsatz: Ich werde heute aus Liebe zu Jesus für jemanden beten, der mir unsympathisch ist.