Freitag,
11. März 2022
Eine Gerechtigkeit nach dem Maß Christi
11. März 2021
Freitag der ersten Woche der Fastenzeit
Eva Gloserová, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Mt 5,20-26
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer
ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Ihr habt
gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht
verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen
sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber
zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. Wenn du deine Opfergabe zum Altar
bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar
liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern
Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner
vor den Richter bringen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und du wirst ins Gefängnis
geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, erfülle mein Herz und entzünde in mir das Feuer deiner Liebe! Sende aus deinen Geist, Herr, und alles wird neu geschaffen und du wirst das Angesicht der Erde erneuern. Auch mein Herz ist ein Stück dieser Erde, die du erneuern möchtest. Ich möchte mich für dich öffnen.
Bitte: Herr Jesus, hilf mir, deine Gerechtigkeit besser zu verstehen und nachzuahmen.
1. Mögen deine Worte Leben retten. Jesus wendet sich den Jüngern mit anspruchsvollen Worten zu. Was sucht er? Vielleicht möchte er sie aufrütteln? Worin besteht diese größere Gerechtigkeit, die er von ihnen verlangt? Wahrscheinlich ist es die Gerechtigkeit Gottes, die Barmherzigkeit. Das fünfte Gebot: Du sollst nicht töten, bedeutet auch: Selbst mit deinen Worten sollst du deinen Nächsten nicht vernichten. Sie sollen vielmehr darauf abzielen, zu helfen, aufzubauen, ja sogar das Leben anderer zu retten, auch wenn sie manchmal hart klingen können, so wie Jesu Worte von heute.
2. Hat dein Bruder etwas gegen dich? Wenn wir beten, einen geistlichen Vortrag hören oder eine Messe besuchen, kann es manchmal passieren, dass wir uns an eine Situation erinnern, wo wir versagt haben, jemandem schlecht geantwortet oder ihn ungerecht behandelt haben. Wenn unser Gewissen spricht, ist es gut, entsprechend zu reagieren. Im Matthäusevangelium (9,13) sagt Jesus: "Geht aber hin und lernt, was das heißt: Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer." Ja, wenn wir wirklich in Liebe leben, ist das nicht die beste Art, Gott zu verherrlichen?
3. Sei ein Friedensstifter! Unter zwei Gegnern muss immer einer den ersten Schritt tun und Frieden anbieten. Das kann unter Umständen viel Mut oder auch viel Demut verlangen. Man könnte es durchaus als Schwäche interpretieren, wenn man sich dem anderen nähert. Für Jesus ist das ein Zeichen jener Stärke, die Gott eigen ist. Er lädt uns immer zur Versöhnung ein, ist immer bereit, unseren Bund mit ihm zu erneuern, uns eine neue Chance anzubieten. Wie und mit wem kann ich in meinem Alltag Frieden stiften?
Gespräch mit Christus: Jesus, es ist nicht einfach, was du mir heute vorschlägst. Ich möchte dein Jünger werden, dir nachfolgen, aber gib mir die Kraft dazu! Möge deine Barmherzigkeit sich auch durch mich in der Welt verbreiten.
Vorsatz: Ich möchte heute jemanden anrufen, den ich seit einiger Zeit anrufen wollte, aber keine Zeit dafür hatte.