Montag,
14. Februar 2022
Gott wirkt durch die Menschen
Hl. Cyrill, Mönch, und hl. Methodius, Bischof, Schutzpatrone Europas
Fest
P. Bertalan Egervári LC
Lk 10,1-9
In jener Zeit suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in
alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es
gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Geht! Ich
sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine
Schuhe! Grüßt niemand unterwegs! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus! Und
wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird
er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet,
hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und
man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten:
Das Reich Gottes ist euch nahe.
Einführendes Gebet: Herr Jesus Christus, du hast damals deine Jünger ausgesandt, damit sie dich und deine frohe Botschaft verkünden. Lass diese Botschaft jetzt zu mir gelangen und mache auch mich zu einem überzeugten Jünger.
Bitte: Lass mich meine Sendung erkennen.
1. Gabe und Aufgabe. Christus hat nicht nur zwölf Apostel ausgesandt, er hatte viel mehr "Mitarbeiter". Er hat nicht nur die Zwölf und die 72 mit der Aufgabe der Verkündigung betraut, sondern im Kleineren durften alle, jeder seiner Jünger, ihn als den Erlöser bezeugen. Wie vielen Menschen, die von ihm auf irgendeine Weise beschenkt wurden, war es sogar ein großes Bedürfnis, von ihm zu erzählen! Tatsächlich ist es so, dass jede Gabe Gottes mit einer Aufgabe verbunden ist. Jede Gabe ist gleichzeitig eine Einladung Gottes an uns, sei es, die Beziehung zu ihm persönlich zu vertiefen, sei es, um in der Beziehung zu den Mitmenschen zu wachsen. Denn in dieser Welt möchte Gott hauptsächlich durch uns Menschen handeln.
2. Auf die Vorsehung vertrauen. Egal, ob jemand wie die 72 unmittelbar zur Verkündigung ausgesandt ist oder ob er sein Christsein im Alltag leben möchte, für alle trifft gleichermaßen die Aufforderung Jesu zu, ganz auf die Vorsehung Gottes zu vertrauen. Die Jünger sollen keinen Geldbeutel und keine Vorratstasche mitnehmen. Sie sollen sich keine Sorgen machen um das, was kommt. Alles Materielle soll für sie nebensächlich sein. In der Vorsehung Gottes ist für alles schon gesorgt. Die Jünger sollen nicht ans Morgen denken, sondern daran, wie sie heute Jesus Christus und die Frohe Botschaft verkünden können. "Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben." Erst so machen sie es möglich, dass Gott ganz durch sie wirkt.
3. Mitarbeiter Gottes. Welch ein Geschenk ist es, dass Gott durch uns Menschen wirken möchte! Wir machen uns meistens viel zu wenig bewusst, wie groß das ist. Gott braucht niemanden und könnte ganz alleine wirken, aber er möchte uns einbeziehen. Er vertraut uns und lässt uns wichtige Dinge an seiner Stelle tun. Freilich, am Ende ist er es, der durch uns wirkt, aber das ändert nichts daran, dass er uns groß machen möchte, dass er sich freut, wenn seine Kinder mit ihm mitarbeiten. Es ist unsere freie Entscheidung. Bin ich bereit, ihn durch mich wirken zu lassen? Bin ich bereit, seinen Willen zu tun? Weiß ich, dass ich täglich eingeladen bin, anderen die Liebe Gottes weiterzugeben?
Gespräch mit Christus: Guter Gott, du möchtest durch uns Menschen wirken, um uns groß zu machen. Du vertraust uns dein wertvollstes Gut an, unsere Mitmenschen, deine Kinder. Es soll mir immer mehr bewusstwerden, dass du jeden Tag durch mich wirken möchtest. Hilf mir, ein gutes Werkzeug deiner Liebe zu sein.
Vorsatz: Ich werde heute jemand, dem ich begegne, Gutes tun.