Montag,
24. Januar 2022
Die Sünde wider den Heiligen Geist
Dritter Montag im Jahreskreis
Hl. Franz von Sales, Bischof, Ordensgründer, Kirchenlehrer
Gedenktag
P. Anton Vogelsang LC
Mk 3,22-30
In jener Zeit sagten die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren: Er ist
von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu
sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in
sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen
Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er
keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken
Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein
Haus plündern. Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden,
so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung,
sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist
besessen.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich danke dir für unsere gemeinsame Zeit. Ich möchte alle meine Sorgen und Aktivitäten hinter mir lassen, damit ich einfach nur hier bei dir sein kann. Ich glaube, dass du mich erschaffen hast und mich zu dir zurück in den Himmel führen willst. Danke für deine Liebe. Ich weiß, dass ich sie nicht verdiene, aber ich will versuchen, dich im Gegenzug zu lieben.
Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen.
1. Verhärtet nicht euer Herz. Jesus erfüllt durch Taten und Worte die Vorhersage, von der wir gestern im Evangelium gelesen haben: Er verkündet gute Botschaften, er heilt den Blinden und befreit die von Dämonen Besessenen. Die meisten Menschen freuen sich darüber. Doch manche sind erbittert, denn ihre Herzen sind verhärtet, sie diffamieren ihn, indem sie behaupten, er sei von Beelzebul besessen. Wie reagiere ich selber auf das Gute, das ich andere Menschen vollbringen sehe? Freue ich mich mit ihnen? Oder kritisiere ich sie, weil auch mein Herz verhärtet ist?
2. All meinen Feinden hast du den Kiefer zerschmettert. Jesus sagt: "Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern." Der Starke, auf den Jesus sich bezieht, ist Satan. Dieser hat Besitz von der Welt ergriffen und die Menschen zu Sklaven der Sünde gemacht. Jesus ist gekommen, um ihn zu fesseln und uns von seiner Herrschaft zu befreien. Jesus setzt sich gegen Satan, unseren Feind, ein, um uns zu befreien. In Psalm 3,8 lesen wir: "HERR, steh auf, mein Gott, bring mir Hilfe! Denn all meinen Feinden hast du den Kiefer zerschmettert, hast den Frevlern die Zähne zerbrochen."
3. Die Sünde wider den Heiligen Geist. Das Wort Jesu: "wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften" ist ein erschreckender Gedanke. Gemeint ist, dass es Sünden ohne Vergebung gibt. In der Tradition deutete man die Sünde wider den Heiligen Geist als endgültige Unbußfertigkeit oder Vermessenheit. Das gilt, wenn jemand eine schwere Sünde begeht und darüber entweder keine Reue empfindet oder ohne wahre Umkehr von Gottes Barmherzigkeit ausgeht. Jedenfalls verschließt das Fehlen von Reue die Tür zu Gottes Barmherzigkeit. Natürlich nimmt Gott einen Sünder, der sich besinnt und bereut, sogleich freudig wieder an, denn Reue empfinden ist schon ein Werk des Heiligen Geistes. Gott wird sich nie von einem Menschen abwenden, der in Demut mit einem reuevollen Herzen zu ihm zurückkehrt.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes, ich bin ein Sünder, erbarme dich meiner. Ich bekenne meine Sünde, die mir leidtut. Hilf mir, guter Gott, dass ich immer wieder wegen meiner Sünde Reue in meinem Herzen erwecke und deiner göttlichen Barmherzigkeit tiefer vertraue! Ich danke dir für deine vollkommene und nie versagende Liebe zu mir – und für alles. Jesus, ich vertraue auf dich.
Vorsatz: Ich werde heute über die reiche Barmherzigkeit Gottes nachdenken und auch über meine eigene Verantwortung, meine Sünden aufrichtig zu bereuen.