Donnerstag,
13. Januar 2022
Jesus hatte Mitleid mit ihm
Donnerstag der ersten Woche im Jahreskreis
Hl. Hilarius, Bischof, Kirchenlehrer
P. Štefan Kavecký LC
Mk 1,40-45
In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die
Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er
streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand
der Aussatz, und der Mann war rein. Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein: Nimm dich in acht! Erzähl
niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose
angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (meiner Gesetzestreue) sein. Der Mann aber ging weg und erzählte
bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so dass sich Jesus in keiner
Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen
die Leute von überallher zu ihm.
Einführendes Gebet: Jesus, ich falte nun meine Hände, es soll Ausdruck meiner inneren Haltung sein, ich möchte nun bei dir und mit dir sein.
Bitte: Jesus, sanft und demütig von Herzen, bitte forme mein Herz nach deinem Herzen.
1. Jesus hatte Mitleid mit ihm. Jesus sieht einen Mann, dessen Leib zerfällt. Die Gesellschaft musste sich vor den Aussätzigen schützen und hatte wahrscheinlich vergessen, dass sich hinter der Gefahr ein bedürftiger Bruder verbarg. Jesus hatte es bemerkt, weil sein Herz aus Fleisch war. Jesus ließ nicht zu, dass sein Herz mit der Zeit härter würde. Wie schmerzhaft ist es zu sehen, wenn Priester, die doch Christus vergegenwärtigen sollten, ein hartes Herz haben. Wie sehr tut ein hartes Herz in der Ehe weh…
2. Erzähl niemandem davon. Es war doch ein Riesenerfolg! Warum sollte man darüber Stillschweigen bewahren? Was möchte Jesus dadurch erzielen? Wollte er dem Mann einfach einen Raum der Stille bereiten, damit er über die Heilung nachdenkt? Wollte er nicht, dass die anderen wissen, dass er einen Aussätzigen berührt hat? Wollte er sich mehr aufs Predigen konzentrieren und weniger auf die Heilungen? Fragen wir doch Jesus im Gebet…
3. Der Mann erzählte das bei jeder Gelegenheit. Das können wir ihm einfach nicht übelnehmen. Es gibt Erfahrungen, die man partout nicht für sich behalten kann. Die Freude ist einfach zu groß und das Staunen hat kein Ende. Der Aussätzige, der Mitleid erregt hatte, ist geheilt worden, was das Staunen verursacht. An diesem Bedürftigen hat sich die Liebe Gottes erwiesen und er wurde dafür Zeuge. Wir alle sind eingeladen, diesen Weg zu beschreiten – im Gehorsam.
Gespräch mit Christus: Jesus, wie suche ich dich auf? Komme ich als Bedürftiger zu dir? Komme ich als jemand, der dir eine Falle bereiten möchte? Ich habe diese Verwandlung vom Aussätzigen zum Geheilten betrachtet und ich bin erstaunt, welche Heilkraft in dir wohnt.
Vorsatz: Ich werde heute etwas tun, was mein Herz weicher machen kann.