Sonntag,
5. Dezember 2021
Die Propheten von heute
Zweiter Adventssonntag
Hl. Anno, Bischof von Köln
P. Alejandro Espejo LC
Lk 3,1-6
Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius; Pontius Pilatus war
Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philíppus Tetrárch von Ituräa und der
Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene; Hohepriester waren Hannas und Kajaphas. Da erging in der Wüste
das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündete dort
überall die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden, wie im Buch der Reden des Propheten Jesaja
geschrieben steht: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen!
Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden. Was krumm ist, soll gerade, was
uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.
Einführendes Gebet: Liebevoller Vater, danke für mein Leben, danke, dass ich hier sein darf, danke für meine Familie, Freunde und Bekannten!
Bitte: Schenke uns Glauben und Hoffnung auf dich.
1. Er lebt! Gott ist Mensch geworden, wir werden dieses unglaubliche Ereignis in ein paar Wochen noch einmal feiern. Er starb auch am Kreuz, aber nach seiner Auferstehung stirbt er nicht mehr und lebt bis heute. Im Himmel sitzt er zu Rechten des Vaters und gleichzeitig vergegenwärtigt er sich auf Erden in seiner Kirche, durch die Sakramente und durch die Christen, aber auch in jedem Menschen, der sich von seinem Geist leiten lässt. Er ist heute nahe bei dir, er ist Teil deiner Geschichte, auch wenn du ihn nicht erkennst.
2. Er wirkt heute durch Menschen. Wie vor 2000 Jahren klopft er durch normale Christen an die Türe deines Herzens, durch Menschen wie du und ich, die ihn kennenlernen, lieben, nachahmen und bezeugen wollen. Ganz normale Menschen, die normalen Arbeiten und Berufen nachgehen: Väter, Mütter, Facharbeiter usw., die in der Welt leben, ohne von der Welt zu sein. Sie sind die modernen "Täufer", durch die Gott dir seine Liebe zeigen will. Was sagen sie dir?
3. Selber Prophet sein. Man ist nicht Prophet außerhalb der Zeit. Das Evangelium spricht davon, dass Johannes in einem ganz konkreten Moment in einer bestimmten Region Palästinas erschienen ist, als X, Y und Z regierten. So ähnlich hat Gott dich unter bestimmten äußeren Umständen, Regierenden und zeitlich komplexen Rahmenbedingungen dazu erwählt, in deiner Familie oder im Arbeitsfeld Zeugnis von Hoffnung, Glaube und Liebe abzulegen.
Gespräch mit Christus: Vater, meine Berufung als Christ zum Zeugnis der Liebe und Hoffnung ist real und konkret. Du weißt, warum ich jetzt hier bin und nichts anderswo. Lass mich unter diesen Umständen – seien sie von dir gewollt oder auch nur erlaubt – ohne zu jammern mein Herz für deine Ankunft bereiten und dich in meinen Alltag bezeugen.
Vorsatz: Ich werde mir ein paar Minuten Zeit nehmen, um zu reflektieren: Durch wen spricht Gott zu mir? Für wen bin ich Zeuge der Hoffnung?