Freitag,
26. November 2021
Wo ist denn dieses Reich Gottes überhaupt?
Freitag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Konrad und Gebhard, Bischöfe
P. Klaus Einsle LC
Lk 21,29-33
In jener Zeit gebrauchte Jesus einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und
die anderen Bäume an: Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.
Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist. Amen, ich sage
euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine
Worte werden nicht vergehen.
Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir, um mit dir über das Leben zu sprechen. Sprich zu mir, und gib mir die Gabe, deine Stimme hören zu können. Danke, guter Hirte. Führe deine Herde.
Bitte: Ich bitte dich um die Gabe der Weisheit, die dein Heiliger Geist vermittelt.
1. Wenn… dann. Jesus ruft uns heute auf, klug zu sein. Oftmals treffen wir Entscheidungen oder reagieren aus emotionalen Beweggründen. Das geht immer wieder schief, denn Emotionen kommen und gehen und lassen sich nicht unbedingt von der Wahrheit leiten. Jesus sagt heute: Lernt für die wichtigen Dinge im Leben von den alltäglichen. Bist du lernbereit und –fähig?
2. Ist das Reich Gottes nahe? Wenn wir heute die Zeichen der Zeit betrachten und mit neutraler Wahrheitssuche an die Sache herangehen, meinen wir, dass das Reich Gottes weit weg ist. Die Kirchen werden immer leerer, das Alter der Kirchenbesucher steigt. Hirten der Kirche führen die Schafe immer wieder in Sackgassen. Es gibt Lagerbildungen in der Gemeinschaft der Liebe. Die Gesellschaft wird immer polarisierter. Die Spaltung schreitet voran. Grautöne gehen verloren und Schwarz oder Weiß dominiert. Wenn wir all das beobachten, müssen wir sagen: Das Reich Gottes scheinen wir fern von uns zu halten.
3. Das Reich Gottes ist nahe! Interessant ist, dass Jesus sagt "Das Reich Gottes ist nahe", nachdem er zuvor alle möglichen Unglücksfälle, Katastrophen, weltbewegende Negativ-Ereignisse aufgezählt hat. Zweierlei beobachten und lernen wir: Auch heute, inmitten eines starken Verfalls in Kirche und Gesellschaft, sprossen bereits die kleinen Knospen des neuen Lebens und des Reiches Gottes auf, mitten unter uns. Man muss sie suchen. Aber je mehr man auf sie stößt, desto klarer wird: Das Reich Gottes ist schon da. Vielleicht nicht (mehr) dort, wo es eigentlich sein sollte. Aber woanders doch; denn der Heilige Geist lässt sich nicht aufhalten. Auch nicht vom "Great Reset" oder anderen Weltverschwörungen… (lies es mit gewisser Ironie und Humor). Und: Egal, was passiert, Gott ist viel größer. Und er wird sein Reich errichten, früher oder später, und irgendwann definitiv. Und das kann nichts und niemand verhindern. Denn Gott ist Gott. Und damit ist unser Heil gesichert. "Habt Mut, ich habe die Welt besiegt."
Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir für… (sprich persönlich mit dem Herrn über das, was dein und sein Herz bewegt).
Vorsatz: Ich werde heute Freude und Hoffnung verbreiten.