Samstag,
4. September 2021
Der Herr
Samstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Br. Sebastian Jasiorkowski LC
Lk 6,1-5
Als Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder ging, rissen seine Jünger Ähren ab,
zerrieben sie mit den Händen und aßen sie. Da sagten einige Pharisäer: Was tut ihr da? Das ist doch am
Sabbat verboten! Jesus erwiderte ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine
Begleiter hungrig waren - wie er in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote nahm, die nur die Priester
essen dürfen, und wie er sie aß und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der
Menschensohn ist Herr über den Sabbat.
Einführendes Gebet: Jesus, du bist der Herr. Der Gott, der nicht nur oben und weit weg von seiner Schöpfung bleiben wollte, sondern Mensch geworden ist, um uns nah zu sein und uns zu seiner Ehre zu leiten. Wir wollen jetzt, in diesem Gebet, deinen Namen preisen.
Bitte: Hilf uns, Herr, in den Tugenden der Demut und der Gottesfurcht zu wachsen.
1. Der Herr der Geschichte. "Das ist am Sabbat verboten", weil es so im Alten Testament steht, im Dekalog, den Geboten des Mose: "Gedenke, dass du den Sabbat heiligst". Allerdings ist nur Gott der Herr der Geschichte. Er weiß, was wir brauchen und wann wir es brauchen. Jesus kennt am besten das Alte Testament, das auf ihn hin geschrieben ist, deswegen zitiert er jetzt ein Beispiel, das perfekt auf den Fall angewendet werden kann. Schauen wir nicht auch manchmal so sehr auf die Regeln, dass wir sagen: Es sollte soundso sein, und dabei vergessen wir, dass Regeln und Gebote da sind, um uns dabei zu helfen zu lieben und heilig zu werden, nicht um andere zu verurteilen.
2. Der Herr der Hungrigen. Nicht nur einmal hat uns Jesus gezeigt, dass er gekommen ist, um unseren Hunger zu stillen: durch die Einsetzung der Eucharistie, durch die Speisung der Fünftausend und jetzt, wo er die Jünger verteidigt. Auch im Alten Testament wird das gezeigt, zum Beispiel mit dem Manna in der Wüste. Aber er ist der Gott, der sich nicht nur darum kümmert, dass wir genug Brot zum Essen haben. Vor allem gibt er sich selbst, um unsere hungrigen Herzen zu füllen, um unsere tiefste, grenzenlose Not zu stillen – nach dem Herrn selbst, dem unbegrenzten Gott.
3. Der Herr über den Sabbat. Vorher Sabbat, jetzt Sonntag – Tag des Herrn und klassische Routine: ein bisschen später aufstehen, sich waschen, zur heiligen Messe gehen, wieder zuhause frühstücken oder zu Mittag essen, dann die Zeit mit TV, Internet oder Sport verbringen und so läuft der Tag dann weiter. Und wo ist Gott in dieser ganzen Zeit? Nur in der Kirche? Wie feierst du den Tag des Herrn? Betest du und jubelst zusammen mit deiner Familie und den Freunden?
Gespräch mit Christus: O Herr, danke für diesen Moment in der Woche, in dem wir aufhören zu arbeiten, ich mich wieder auf dich und deinen Reichtum ausrichten und in dir Ruhe finden kann. Danke, Jesus, für meine Familie, meine Freunde und alles, was ich von dir geschenkt bekomme.
Vorsatz: Ich werde einen Weg finden, um zusammen mit der Familie oder mit Freunden den Tag des Herrn zu feiern (z.B. durch das Gebet, einen gemeinsamen Spaziergang, einen guten, gehaltvollen Film, den man sich gemeinsam anschaut und danach kommentiert).