Montag,
30. August 2021
"Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weiter"
Montag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Heribert von Köln, Bischof
Hl. Felix,
Märtyrer
Br. Sebastian Jasiorkowski LC
Lk 4,16-30
In jener Zeit kam Jesus nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am
Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des
Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir;
denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit
ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in
Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener
und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen:
Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Seine Rede fand bei allen Beifall; sie
staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs? Da entgegnete er ihnen:
Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge
getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat! Und er setzte hinzu: Amen, das
sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es
viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und
eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer
Witwe in Sarepta bei Sidon. Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber
keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman. Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie
alle in Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges,
auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch
und ging weg.
Einführendes Gebet: Jesus, es ist nicht immer einfach, dir zu folgen. Aber ich will es tun, ja ich will! Denn du hast Worte ewigen Lebens, du bist der Quell lebendigen Wassers. Hilf mir, diesen Weg als ein großes Abenteuer mit dir anzusehen.
Bitte: Jesus, ich will beharrlich sein wie du, um alles in deinem Namen zu ertragen.
1. Warum? Es war nie leicht für die Apostel, Jesus nachzufolgen – und für keinen Heiligen. Und für Jesus selbst war es nie leicht, vorauszugehen. In solchen Momenten der Ablehnung, wie Jesus sie in Nazaret erfährt, sollten wir nicht vergessen, warum wir das tun. Fragen wir uns deswegen: Warum folgst du Jesus? Wann hast du dich entschieden, Jesus nachzufolgen? Sag Jesus, was dir schwerfällt und hör ihm zu.
2. Akt des Willens. Es war auch nicht einfach für die Leute, Jesus zuzuhören. Und das ist vielleicht ein guter Moment, um zu bekennen: Jesu Worte sind schwierig. Aber das ist genau der Anfang des Abenteuers mit Christus, der Anfang des Wegs zu unserer Heiligkeit, zu unserer Verwandlung in einen anderen Christus. Es ist eine Herausforderung, aber es ist auch spannend, wenn man sich schon entschieden hat, Jesus unter allen Umständen nachzufolgen. Es hilft uns, jetzt diesen ersten Willensakt zugunsten Jesu zu erneuern. Bist du bereit? Willst du wirklich Jesus nachfolgen?
3. Ausdauer. Also heute, dieses Mal, war es für Jesus nicht einfach. Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Vielleicht wir auch nicht, aber bedeutet es, dass wir aufgeben sollten? Hat Jesus das getan, als er einfach wegging? Nein. Er will niemanden zum Glauben zwingen. Wir wurden selbst nicht dazu gezwungen und sollen so etwas auch nicht tun. Es wird Leute geben, die uns hassen. Jesus hat in solchen Momenten nicht Feuer vom Himmel fallen lassen. Es war einfach nicht der Moment. Die Herzen waren diesmal nicht offen für die Wahrheit. Er geht einfach weiter, betend, hoffnungsvoll.
Gespräch mit Christus: Jesus, lass mich niemals aufgeben. Ich will dir nachfolgen, obwohl es manchmal für mich schwierig werden mag, sehr schwierig. Bitte, gib mir Mut und Beharrlichkeit, um deine Botschaft immer wieder von neuem und in weiterem Umkreis zu verkünden.
Vorsatz: Ich werde einen Barmherzigkeits-Rosenkranz für die Bekehrung der Sünder beten.