Dienstag,
25. Mai 2021
Die wahre Belohnung
Dienstag der achten Woche im Jahreskreis
Hl. Gregor VII, Papst
Hl. Beda der Ehrwürdige,
Ordenspriester, Kirchenlehrer
Hl. Maria Magdalena von Pazzi, Ordensfrau
Br. Andrés Poblete LC
Mk 10,28-31
In jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir
nachgefolgt. Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen
Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür
empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn
auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben. Viele aber, die jetzt die Ersten sind,
werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.
Einführendes Gebet: Hier bin ich, Herr! Ich stehe vor dir in Freundschaft gebunden und als Kind. Ich gebe dir diese Zeit meines Tages, nur um bei dir zu sein, deine Stimme zu hören und meinen Tag auf dich auszurichten. Bitte stärke meinen Glauben daran, dass du immer bei mir bist, dass ich in meiner Seele immer mit dir sprechen kann. Hilf mir, in meiner Hoffnung zu wachsen, auf dein Wort in den Evangelien zu vertrauen und zu wissen, dass du mich wie niemand sonst kennst. Du weißt, was ich brauche, und gibst es mir. Vermehre auch meine Liebe zu dir und den Mitmenschen, damit du in mir Gestalt annehmen kannst. Jesus, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe!
Bitte: Jesus, ich bitte dich um diese Gnade: Sei du allein und das ewige Leben mit dir der Lohn, den ich in meinem Leben suche.
1. Liebe geht über bloße Gerechtigkeit hinaus. Vieles von dem, was wir tun, tun wir, weil wir im Gegenzug etwas erhalten werden, und wir wollen, dass es einen Ausgleich gibt zwischen dem, was wir geben, und dem, was wir erhalten. Wir können z.B. etwas tun, um Spaß zu haben oder um Geld zu erwerben, um uns zu vergnügen oder um Ruhm zu erlangen, usw. Aber was passiert, wenn wir etwas aus Liebe zu einem anderen Menschen tun? Der Fokus liegt nicht mehr auf dem, was wir empfangen könnten, sondern nur noch auf dem Geben. Was wir zurückbekommen, ist nicht so wichtig, aber es ist erfüllend zu wissen, dass wir etwas für die andere Person getan haben, dass die andere Person glücklich ist.
2. Die wahre Belohnung. Was passiert aber, wenn wir zu Gott gehen? Suchen wir ihn nur, wenn wir in Not sind? Suchen wir Gott als jemanden, der uns für das, was wir ihm gegeben haben, vergeltende Gerechtigkeit widerfahren lassen muss? O Jesus, vergilt uns bitte nicht mit demselben Maß, mit dem wir deine Gnaden beantworten oder nach deinen Geboten leben. Gottes Lohn, und doch Gottes unverdientes Geschenk an uns, ist, dass er uns zuerst geliebt hat, dass er sich selbst und sein Leben für uns hingegeben hat. Was kann ich da noch mehr von Gott verlangen oder fordern? – Deine Liebe und deine unendliche Barmherzigkeit bedeuten mir alles, Jesus.
3. "Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben" (Mt 6,33). Gott enttäuscht uns nicht, aber hoffentlich suchen wir Gott nicht nur in Krankheit, Gefahren oder angesichts einer Prüfung. Gott möchte in unserem Leben viel mehr sein als ein Mittel, dessen ich mich bediene, um etwas Vorübergehendes zu erwerben. Er möchte der Protagonist sein, er möchte in Krankheit und Gesundheit anwesend sein, er möchte eine liebevolle Beziehung zu uns haben. Hoffentlich werden wir ihn suchen, wie sich Ehepartner gegenseitig suchen, und in dieser Liebesbeziehung wird sich alles fügen, sogar das Leiden wird einen Sinn haben. Und wir werden in der Lage sein, die harten und schwierigen Dinge zu ertragen, die in diesem Leben unweigerlich passieren.
Gespräch mit Christus: Du kennst mich, Jesus, und du weißt, wie schnell ich alle deine Gnaden, deine Barmherzigkeit vergesse. Ich fange sofort an, von dir Vergeltung zu fordern oder dir aufzuzählen, was ich für dich getan habe. Ich lege mein unersättliches, rastloses und ehrgeiziges Herz in deine Hände. Lass mein Herz nur in deiner Liebe ruhen.
Vorsatz: Heute werde ich in meinem Haus oder meiner Familie ein Opfer bringen, ohne dass es jemand bemerkt und ich den Dank anderer suche. Ich werde es nur aus Liebe zu Gott tun.