Samstag,
1. Mai 2021
Die Beziehung zum Vater
Samstag der vierten Woche der Osterzeit
Maifeiertag
Hl. Josef der Arbeiter
Br. Raphael Meyer LC
Joh 14,7-14
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr
auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr,
zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich
nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den
Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch
sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch,
dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! Amen,
amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird
noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun,
damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.
Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte dich durch und durch kennen. Wenn ich in deine Augen schaue, möchte ich die Augen des Vaters sehen. So wie ich dich kenne, möchte ich auch den Vater kennen.
Bitte: Vater, gib dich mir als mein liebender Vater zu erkennen.
1. Ich und der Vater sind eins. Oft denken wir, dass wir Jesus schon ziemlich gut kennen. Wenn es aber darum geht, den Vater zu kennen, wenden wir uns oft ab oder können nicht viel damit anfangen. Sicher, es ist leichter Jesus kennenzulernen, immerhin war er Gott und Mensch in einer Person. Es ist sicherlich einfacher, jemanden kennenzulernen, der einige Gemeinsamkeiten mehr mit uns hat. Wenn wir aber sagen, dass wir Jesus kennen und ihm vertrauen, dem Vater aber noch nicht so richtig, bedeutet das in Wirklichkeit, dass wir auch Jesus noch nicht vertrauen, da Jesus und der Vater eins sind.
2. Jesus offenbart den Vater. Jesus ist gekommen, um uns mit Gott zu versöhnen und um unsere zerstörte Beziehung mit Gott wiederherzustellen. Er nimmt das falsche Bild weg, das wir vom Vater haben, das Bild von jemandem, dem man nicht vertrauen kann. Jesus möchte uns zum Vater führen und hat uns ermöglicht, das falsche Vaterbild zu durchschauen, sein wahres Gesicht zu erkennen und den Vater so zu sehen, wie er wirklich ist.
3. Der Heilige Geist, die Liebe zwischen Vater und Sohn. Jesus möchte uns zu einer lebendigen Beziehung mit dem Vater führen. Mit Gott versöhnt, sind wir zu Söhnen geworden (vgl. Gal 3,26). Ähnlich wie Jesus Sohn des Vaters ist, sind nun auch wir Söhne des Vaters. So wie der Heilige Geist die Liebe des Vaters und des Sohnes ist, ist auch die Liebe zwischen uns und dem Vater nichts Geringeres als der Heilige Geist.
Gespräch mit Christus: Heiliger Geist, du bist die Liebe, die den Vater und mich verbindet. Lass mich in deiner Liebe leben und bekennen, dass ich mit dir alles vermag. Führe mich in die Wahrheit, damit ich den Vater noch mehr erkenne.
Vorsatz: Heute werde ich mich bei allem, was ich tue, fragen: "Wie würde ein Kind des Vaters in dieser Situation handeln?"