Dienstag,
27. April 2021
Auf den Händen des Vaters über den Abgrund schreiten
Dienstag der vierten Woche der Osterzeit
Hl. Petrus Canisius, Ordenspriester, Kirchenlehrer
Br. Raphael Meyer LC
Joh 10,22-30
In Jerusalem fand das Tempelweihfest statt. Es war Winter, und Jesus ging im Tempel in
der Halle Salomos auf und ab. Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst du uns
hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen! Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber
ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab; ihr aber
glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört. Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie,
und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie
meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand
meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.
Einführendes Gebet: Jesus Christus, ich bin in deiner Gegenwart. Ich möchte in dieser Meditation mit dir sprechen und dir zuhören. Sag mir, was du für mich möchtest und was ich tun soll, um dir die Ehre zu geben und dein Reich auszubreiten.
Bitte: Jesus Christus, lass mich nicht nur deine Stimme hören, sondern dir dann auch folgen.
1. Jesu Ablehnung. Im heutigen Evangelium sehen wir, wie viele Leute wissen wollten, ob Jesus tatsächlich der Messias ist. Doch so, wie sie ihn bedrängen, kann man heraushören, dass sie es nur aus seinem eigenen Mund hören wollen, um ihn dann abzulehnen. Ihn anzunehmen, würde nämlich bedeuten, seine Lehre anzunehmen und dass er der Sohn des Vaters ist, der fleischgewordene Gott. Nehmen wir Anstoß an ihm? Sind wir uns bewusst, dass er der allmächtige Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde ist, der das ganze Universum gemacht hat, unfassbar groß und mächtig und zur gleichen Zeit nahe ist, der als Mensch auf der Erde wandelte?
2. Er wird dich auf seinen Händen tragen. Um Jesus so anzunehmen, wie er ist, muss man ihm einen Vertrauensvorschuss geben und einen Schritt in die Unsicherheit wagen. Solch ein Schritt kann sich wie ein Schritt ins Leere anfühlen, dorthin, wo wir nicht wissen, was geschehen wird. Jesus aber lädt uns ein, diesen Schritt zu tun, weil er möchte, dass wir im Vertrauen zu ihm wachsen und wissen, dass wir sicher sein können, nicht ins Leere zu fallen, sondern auf seinen Händen über den Abgrund der Unsicherheit und der Angst hinweggehen zu können.
3. Tun Sie den Schritt ins Vertrauen! Vielleicht haben wir das schon öfters gehört, aber wenn wir ehrlich sind und unser Leben anschauen, gibt es da immer etwas Konkretes, um das Jesus mich bittet. Wenn du gerade vor einer Entscheidung stehst, die dich etwas kostet, ist vielleicht jetzt die Zeit, seiner Einladung zu folgen und ja zu sagen, den Schritt zu tun und auf seiner Hand über den scheinbaren Abgrund zu schreiten. Im Vertrauen auf Gott wird der Abrund zur Ebene.
Gespräch mit Christus: Mein Herr, ich bitte dich darum, meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe zu stärken. Ich weiß, dass es dich sehr verletzt, wenn ich dir nicht vertraue und an deiner Liebe zu mir zweifle. Stärke besonders mein Vertrauen, damit ich mit dir über die Abgründe des Lebens schreiten kann.
Vorsatz: Heute werde ich Jesus in einer Gewissenserforschung fragen, um was er mich bittet.