Mittwoch,
26. August 2020
Schön, innen und außen
Mittwoch der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Mirjam von Abellin, Ordensfrau, Mystikerin
P. Alejandro Espejo LC
Mt 23,27-32
In jener Zeit sprach Jesus: Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler!
Ihr seid wie die Gräber, die außen weiß angestrichen sind und schön aussehen; innen aber sind sie voll
Knochen, Schmutz und Verwesung. So erscheint auch ihr von außen den Menschen gerecht, innen aber seid ihr
voll Heuchelei und Ungehorsam gegen Gottes Gesetz. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr
Heuchler! Ihr errichtet den Propheten Grabstätten und schmückt die Denkmäler der Gerechten und sagt dabei:
Wenn wir in den Tagen unserer Väter gelebt hätten, wären wir nicht wie sie am Tod der Propheten schuldig
geworden. Damit bestätigt ihr selbst, dass ihr die Söhne der Prophetenmörder seid. Macht nur das Maß eurer
Väter voll!
Einführendes Gebet: Jesus, lass mich in deinem Licht leben.
Bitte: Lass mich erkennen, wie du mich siehst.
1. Viele, die leben, sind innerlich tot. Jesus nutzt heute ein starkes Bild: Heuchler sind wie Gräber, außen schön, aber drinnen sind sie tot. Die Seele in Sünde ist tot und verwest, sie entfernt sich von der Quelle des Lebens und von ihrem Sinn und Zweck, der Gott ist. Gott ist die Wahrheit, und wir können nicht in seiner Nähe bleiben, wenn wir ein Doppelleben führen oder in der Lüge leben.
2. Kann man die Realität mit Lügen beschönigen? Die Pharisäer wollten die Realität beschönigen, und so bauten sie Denkmäler für die Propheten, um gut dazustehen (ihre Väter hatten die Propheten ermordet). Vielleicht konnten sie damit Menschen von ihrer Rechtschaffenheit überzeugen, aber nicht Gott. Die einzige Art und Weise, die Propheten zu ehren, besteht darin, ihre Worte als wahr anzunehmen und uns zu bekehren. Es ist so, als ob ich sagen würde: "Mama, wenn du mich zurechtweist, sprichst du schöne Worte voller Weisheit", danach aber hingehe und genauso unklug handle wie vorher. Wie bei den Pharisäern gibt es hier keinen echten Wunsch, sich zu bekehren.
3. Hab keine Angst, dein eigenes Elend zu sehen. Wenn du dieses Doppelleben oder solche Masken in deinem Leben bemerkst, wenn du merkst, dass der Egoismus noch in deinem Herzen wohnt und du das ändern willst, hab keine Angst, weil Gott dir zur Seite steht. Schlimmer wäre es, wenn wir diese Realität leugnen und uns für gerecht halten würden, wenn dem gar nicht so ist. Der erste Schritt besteht darin, mich mit Gottes Gnade so zu sehen, wie Gott mich sieht. Nur Er kann seine Gnade und sein Licht in mein Herz leuchten lassen.
Gespräch mit Christus: Gott, ich will nicht mehr in Lügen leben! Hilf mir, zu sehen, was es in mir gibt, das nicht mit deinem Willen übereinstimmt, und es zu ändern. Lass mich dir in Treue und Wahrheit folgen.
Vorsatz: Ich werde heute die Gewissenserforschung von gestern fortsetzen.