Sonntag,
16. August 2020
Der Glaube lässt uns niemals im Stich
Zwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Hl. Stephan I. von Ungarn, König
Br. Jonathan Fuhr LC
Mt 15,21-28
In jener Zeit zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. Und siehe, eine
kanaanäische Frau aus jener Gegend kam zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine
Tochter wird von einem Dämon gequält. Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und
baten: Schick sie fort, denn sie schreit hinter uns her!
Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Doch sie kam, fiel vor ihm
nieder und sagte: Herr, hilf mir! Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den
kleinen Hunden vorzuwerfen. Da entgegnete sie: Ja, Herr! Aber selbst die kleinen Hunde essen von den
Brotkrumen, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Es
soll dir geschehen, wie du willst. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.
Einführendes Gebet: Herr ich danke dir, dass ich jetzt bei dir sein darf. Die nächsten Momente möchte ich ganz dir widmen. Komm du jetzt in mein Herz, und forme es nach deinem Willen. Heute lädst du mich ein, meinen Glauben zu erneuern. Hilf mir, fest auf dich zu vertrauen, damit du in meinem Leben wirken kannst.
Bitte: Herr, schenk mir einen tiefen Glauben.
1. Die Kanaaniterin glaubt und lässt sich nicht beirren. Diese Frau ist uns ein Vorbild im Vertrauen und im Glauben an die Größe und Kraft Gottes. Denn obwohl sie keine Jüdin ist und Gott wahrscheinlich noch nie in Jerusalem angerufen hat, setzt sie ihre ganze Hoffnung auf Jesus. Sie glaubt an seine Größe. Wenn jemand ihrer Tochter helfen kann, dann ist es Jesus. Sie kennt die wahre Religion noch nicht, doch sie kennt das Herz Christi und weiß, dass er ihr nichts vorenthalten wird, wenn sie ihn voll Vertrauen darum bittet. Deshalb bleibt sie beharrlich, auch wenn Jesus sie zuerst zurückweist.
2. Der Glaube baut die Brücke für die Liebe Christi. Wir wollen nun unseren Blick auf Jesus richten. Was passiert in seinem Herzen? Eine Frau kommt, die ihn um einen Gefallen bittet. Wie so viele andere Menschen. Doch es gibt eine Barriere: Sie ist eine Heidin. Deshalb scheint Christus sein Herz zunächst für diese Bittstellerin zu verschließen. Doch der große Glaube nimmt die Barriere weg, sodass ein Brotkrumen der Liebe Gottes bis zu dieser Frau gelangen kann. Ihr entschiedener Glaube ist das Jawort, das ihr Herz für die Liebe Gottes öffnet und sie herbeiruft. Auch wir müssen immer wieder lernen, uns Christus zu nähern und ihn durch unseren Glauben herbeizurufen, damit er in uns wirken kann. Christus möchte in unserm Herzen wirken, doch wir müssen die Brücke des Glaubens zu ihm aufrichten.
3. Christus wirkt in unserm Leben, wenn wir an seine lebendige Gegenwart glauben. Der Glaube schlägt die Brücke zu Christus. Mit dem Glauben an seine Gegenwart und seine Macht kann sein Wirken in uns beginnen. Das zeigt uns diese Kanaaniterin: Ihr Glaube an Jesus und ihre Beständigkeit darin führen zur Erhörung ihrer Bitte. Wie kann man diese Brücke des Glaubens zu Christus schlagen? Durch den bewussten Akt des Glaubens, durch die Bitte in einem besonderen Anliegen, durch das Vertrauen, dass Christus das Steuer in der Hand hält, auch wenn wir meinen, allein zu sein. Christus hört uns und sieht uns. Er ist immer bei uns. Er verlässt uns niemals.
Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir für diese Zeit mit dir. Für das Wort, dass du mir heute an diesem Sonntag geschenkt hast. Ich lege jetzt alle meine Sorgen und Ängste in deine Hände, du weißt was mich in meinem Herzen bewegt. Hilf mir, dir Brücken zu meinem Herzen zu schlagen, damit deine Gnade wirklich bis zu mir gelangen kann.
Vorsatz: Heute werde ich dem Herrn ein Anliegen übergeben, das ich schon lange auf dem Herzen habe (es aufschreiben; es bei einem Besuch in einer Kirche benennen; Jesus in diesem Anliegen bitten).