Donnerstag,
23. Juli 2020
Gelebte Jüngerschaft
Hl. Birgitta von Schweden
Fest
Mathias Reimer
Joh 15,1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock, und mein
Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht
bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt
habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur,
wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin
der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn
getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und
er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und wenn
meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird
dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.
Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube, dass ich in dir das Leben habe. Ich möchte jetzt bei dir sein und in dir bleiben. Ich möchte ein Jünger sein, der in dir lebt und Frucht bringt.
Bitte: Herr, binde mich immer mehr an dich, damit ich in dir bleibe und Frucht bringe.
1. Geschenk und Auftrag. Diese Bibelstelle sowie unser ganzes christliches Leben ist durchzogen von diesen beiden Dynamiken. Auf der einen Seite sind wir beschenkt: Wir sind schon rein durch das Wort, das Jesus selber ist. Durch ihn empfangen wir Gottes Leben, Gnade und Vergebung. Auf der anderen Seite erhalten wir einen Auftrag und werden in die Verantwortung genommen: Es liegt an uns, in ihm zu bleiben. Von unserer Entscheidung hängt es ab, ob Gott in unserem Leben Frucht bringen kann oder ob er uns abschneiden muss. Sich der Größe des Geschenks eines Lebens in Gott bewusster zu werden, kann uns auch helfen, die Größe des Auftrags mutiger anzunehmen.
2. Jünger werden. Jesus strebt danach, in allem den Vater zu verherrlichen. Auch wir können und dürfen den Vater verherrlichen, indem wir Jesu Jünger werden. In Jesus bleiben und Frucht bringen, das sind die beiden integralen Bausteine der gelebten Jüngerschaft, die Jesus uns hier vorschlägt. Vita contemplativa und vita activa. Wie lebe ich diese zwei Komponenten? Werde ich, bin ich ein Jünger Jesu? Bleibe ich in ihm? Stelle ich mich unter seinen liebenden Blick? Wo gibt es Früchte in meinem Leben, die ich dankbar anerkennen darf? Wo gibt es eventuell Verbesserungspotenzial?
3. Ein Wunschkonzert. "Bittet um alles, was ihr wollt…" Spontan würden einem jeden von uns tausend Dinge einfallen, die er gerne hätte. Die Bedingung vor dieser Zusage schließt mit ein, dass wir in Jesus bleiben. Dass wir seine Wünsche verinnerlichen. Dass wir mit seinen Worten beten und bitten. Wer sich in die Jüngerschaft Jesu begibt, wird somit dem Herrn nicht nur immer ähnlicher, sondern er wird auch glücklicher. Denn wir erhalten von unserem himmlischen Vater tatsächlich alles, was wir zu unserem Glück brauchen.
Gespräch mit Christus: Herr, lass diese Zeit mit dir Frucht in meinem Herzen und in meinem Leben bringen. Lass mich dein Jünger sein.
Vorsatz: Heute möchte ich ein bewusstes Vater Unser beten. Es sind Jesu Worte, die uns helfen, unser Verlangen auf Gott auszurichten, uns von ihm beschenken zu lassen und unseren Auftrag als Christen anzunehmen.