Mittwoch,
15. Juli 2020
Wer ist Gott?
Hl. Bonaventura, Ordensmann (OFM), Bischof, Kirchenlehrer
Gedenktag
Ilona Kies, Gottgeweihte Frauen des Regnum Christi
Mt 11,25-27
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil
du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir
gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und
niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.
Einführendes Gebet: Mein Herr und Gott. Mein Retter und Erlöser. Dein geliebtes Kind kommt jetzt zu dir.
Bitte: Jesus, ich bitte dich um den Heiligen Geist und darum, dein Wort tiefer verstehen zu können und danach zu handeln.
1. Das Verborgene. "…weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast." Wenn wir alles mit unserer menschlichen Vernunft verstehen und erklären wollen, bleibt dann kein Raum mehr dafür übrig, dass Gott sich dem Herzen offenbaren kann. Ein Raum ist nur empfänglich, wenn es dort Platz und eine gewisse Leere gibt. Gott will ins Herz, ins Verborgene eintreten. Selbstgerechtigkeit und Hochmut nehmen Gott diesen Platz weg. Wenn wir ehrlich sind, möchten wir doch oft, dass Gott sich an unsere Weisheit und unsere Gerechtigkeit anpasst, oder?
2. Gott Gott sein lassen. Habe ich die Offenheit, Gott immer wieder neu kennenzulernen, wie er ist? Mir zumindest passiert es immer wieder, dass ich Gott Grenzen setze. Wie schwer fällt es mir, eine Ungerechtigkeit zu verzeihen, oder gegenüber einem Menschen, der mich verletzt, barmherzig zu sein! Ja, nur Gott kann Sünden vergeben. Jesus nahm aber menschliche Gestalt an, wurde Mensch und offenbarte die Barmherzigkeit, übertrug den Aposteln das Amt, in seinem Namen Sünden zu vergeben. Jesu Barmherzigkeit geht über alle meine Grenzen hinaus; sie übertrifft alles.
3. Gottesbilder. Durch unsere Begrenztheit und die erfahrenen Verletzungen waren falsche Gottesbilder für uns prägend. Gott wird so zum strafenden Vater, oder zu einem Wesen, das nichts mit meinem Leben zu tun hat usw. Um Gott aber in seiner wahren Gestalt kennen zu lernen, ist Jesus der Schlüssel. "Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will." Ich muss mich öffnen, um ihn mehr zu verstehen und kennenzulernen. Und letztendlich geht es um eine lebensverändernde Erfahrung Gottes. Lass dich heute von Gott überraschen.
Gespräch mit Christus: Mein Gott, ich bitte dich, dich mir zu offenbaren. Ich möchte dich heute neu entdecken.
Möglicher Vorsatz: Vielleicht möchte ich mich mit den verschiedenen Gottesbildern beschäftigen und mit einem Priester darüber sprechen.