Sonntag,
31. Mai 2020
Komm, Heiliger Geist!
Pfingstsonntag
Br. Raphael Meyer LC
Joh 20,19-23
Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen
verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen
Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.
Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die
Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
Einführendes Gebet: Maria, du Braut des Heiligen Geistes, erbitte mir die Fülle des Heiligen Geistes.
Bitte: Herr, schenke mir ein größeres Bewusstsein des Heiligen Geistes in mir.
1. Im dunklen Raum ohne Lebenskraft. Obwohl die Apostel mit Jesus drei Jahre unterwegs waren, obwohl sie ihn gesehen hatten, wie er predigte, heilte und Tote auferweckte, schlossen sie sich ängstlich in einen dunklen Raum ein. Könnte das nicht manchmal auch eine treffliche Beschreibung unseres geistlichen Lebens sein? Wir sind Jesus schon begegnet, haben uns entschieden, ihm nachzufolgen, und doch finden wir uns oft in einem dunklen Raum, ohne Lebenskraft.
2. Jesus bringt Licht ins Dunkel. Stellen wir uns vor, wie Jesus plötzlich in die Mitte der Jünger tritt und folgende Worte sagt: "Friede sei mit euch!" Auf einmal wird der dunkle Raum von Licht und Hoffnung erfüllt, von Freude und der Sicherheit, dass es Jesus ist, der da spricht und unter ihnen weilt. Dieser Friede ist nicht nur etwas, sondern jemand: Jesus Christus. Nach schier endlosen Stunden der Dunkelheit, die sie in lähmender Angst verbracht haben, tritt der verklärte Herr bei verschlossenen Türen in die Mitte der Jünger und haucht sie mit der Kraft des Lebens an, dem Heiligen Geist.
3. Der Geist schenkt leben. Das, was den Jüngern im dunklen Raum passiert ist, muss auch mir, muss auch dir passieren. Uns muss vom Heiligen Geist neues Leben eingehaucht werden. Der Hauch Gottes, der Heilige Geist, ist es, der die Apostel radikal verändert. Er haucht uns "Leblosen" neues Leben ein. Genau wie bei der Schöpfung des Menschen haucht Gott uns den Geist ein, der uns lebendig macht (vgl. Genesis 2,7). Es ist nicht genug, Jesus einmal zu begegnen. Wir müssen den Heiligen Geist empfangen, der uns lebendig macht, der uns Leben einhaucht und von der Dunkelheit ins Licht führt.
Gespräch mit Christus: Heiliger Geist, ich habe dich schon in der Firmung empfangen. Hauche mir neues Leben ein, damit ich Jesus verkünden kann zur Ehre des Vaters.
Vorsatz: Heute werde ich während des Tages fünf Mal innehalten und jeweils zehnmal wiederholen: "Komm, Heiliger Geist!"