Freitag,
1. Mai 2020
Es liegt ihm wohl wirklich am Herzen
Freitag der dritten Woche der Osterzeit
Hl. Josef, der Arbeiter
Br. Benedikt Mohr LC
Joh 6,52-59
In jener Zeit stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen
geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht
esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut
trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich
eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in
mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so
wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm
ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst,
wird leben in Ewigkeit. Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.
Einführendes Gebet: Jesus, ich liebe dich. Du hast mir nichts vorenthalten und alles für mich gegeben. Du hast dich selbst für mich hingegeben. Ich will dir sagen, dass ich das unendlich schätze. Deswegen will auch ich mich dir ganz hingeben.
Bitte: Jesus, bitte hilf mir, so zu lieben, wie du liebst.
1. Jesus führt uns langsam, aber sicher heran. Jesus hat ein weises Herz, das uns Menschen geduldig, aber entschlossen schrittweise in die Wahrheit einführt. Denn die Lehre von seiner Anwesenheit in der Eucharistie ist nicht leicht zu verstehen und anzunehmen. Schauen wir also, wie bewundernswert Jesus es macht: In dieser seiner Rede über das Himmelsbrot spricht er zunächst nur von "Brot" und "Leben/lebendig." Diese Begriffe verwendet er insgesamt jeweils 14 Mal oder mehr. In der heutigen Stelle spricht er dreimal vom "Brot" und fünfmal von "Leben/lebendig." Hier gegen Ende der Rede verbindet er diese Begriffe mit "Fleisch" (fünfmal) und "Blut" (viermal). Und das hat einen bedeutenden Grund: Jesu Fleisch und Blut sind uns Speise und Trank für das ewige Leben.
2. Zwei Wunder in der hl. Messe. Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, aber das Erstaunliche ist, dass wir jeden Tag einem Wunder beiwohnen können. Genauer gesagt sind es zwei Wunder – beide während der hl. Messe. Das erste Wunder ist, dass Gott durch die Wandlungsworte des Priesters Brot und Wein in das Fleisch und Blut Jesu umwandelt. Das zweite ist, dass Jesu Leib und Blut weiterhin die Gestalten von Brot und Wein behalten, obwohl es in Wirklichkeit Jesu Fleisch und Blut ist. Verborgen unter diesen Gestalten ist es vielleicht schwerer, daran zu glauben, aber es ist leichter, die Eucharistie zu sich zu nehmen. Und wie Jesus lehrt, ist der Empfang wichtig, denn "wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch."
3. Die Eucharistie ist immer "verehrbar". Jesus sehnt sich danach, im Sakrament der Eucharistie zu dir zu kommen. Empfangen wir die Kommunion immer demütig in dem Bewusstsein, dass es ein unfassbar großes Geschenk Gottes ist! Allerdings können wir in Zeiten des Coronavirus vielleicht nicht immer zur Kommunion gehen. Manchmal sind wir vielleicht auch nicht im Stand der Gnade. Doch auch in diesen Situationen können wir die Eucharistie verehren, indem wir Jesus nicht sakramental, sondern auf geistige Weise empfangen. Wir verehren ihn dann dadurch, dass wir ihm unseren Glauben, unseren Respekt und unsere Achtung vor solch großem Geheimnis ausdrücken. Jesus weiß um unsere Gesinnung und weiß sich auch dadurch verehrt. Gleichzeitig hört seine Sehnsucht nach dieser tiefen, sakramentalen Vereinigung mit uns nie auf und dementsprechend sollte auch unsere Sehnsucht nach ihm groß sein.
Gespräch mit Christus: Jesus, wie zeige ich dir meine Verehrung? Wie möchtest du von mir verehrt werden? Ich frage dich das, weil ich weiß, dass du ein eifersüchtiger Gott bist (Ex 20,5). Auch ich eifere nach dir und bin dir dankbar, dass du dich in der Eucharistie finden lässt.
Vorsatz: Bei meiner nächsten Teilnahme an einem Gottesdienst werde ich mir die Lehre über die Eucharistie und die eucharistischen Wunder bewusst machen und den Herrn dafür anbeten.