Freitag,
13. März 2020
Jesus - Eckstein und Frucht
Freitag der zweiten Woche der Fastenzeit
Jahrestag der Wahl von Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum
Papst Franziskus
Dorit Wilke-Lopez
Mt 21,33-43.45-46
In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes: Hört
noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun,
hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein
anderes Land. Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den
Früchten holen zu lassen. Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern
brachten sie um, einen dritten steinigten sie. Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal;
mit ihnen machten sie es genauso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn
werden sie Achtung haben. Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir
wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und
brachten ihn um. Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun? Sie sagten
zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten,
die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist. Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift
gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr
vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder? Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch
weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt. Als die Hohepriester und die
Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, dass er von ihnen sprach. Sie hätten ihn gern verhaften
lassen; aber sie fürchteten sich vor den Leuten, weil alle ihn für einen Propheten hielten.
Einführendes Gebet: Lieber Vater im Himmel, ich brauche jetzt deinen heiligen Geist, um zu verstehen, was du mir persönlich mit dieser Schriftstelle heute sagen willst. Lass mich genau das verstehen, was du für heute für mich vorbereitet hast.
Bitte: Lass mich mehr für deine Kirche brennen.
1. Die Früchte abliefern. Dieses Gleichnis ist an die Pharisäer in Israel gerichtet und klagt an. Der Weinberg ist das Volk Israel, Gottes Volk, und die Winzer sind die Führer, die auf Gottes Propheten nicht gehört und sie verfolgt und den Sohn Gottes nicht angenommen, sondern umgebracht haben. Das Reich Gottes wird deswegen einem anderen Volk, der Kirche, gegeben, das die erwarteten Früchte bringt. Da stellt sich sofort die Frage: Bringt denn dieses Volk die erwarteten Früchte? Welche Früchte erwartet Gott von uns? Ich als Glied der Kirche – welche Früchte kann ich Gott anbieten?
2. Das Liebesgebot. Gott erwartet, dass ich ihn von ganzem Herzen, mit ganzem Verstand und mit ganzer Kraft liebe. Jesus erwartet, dass ich meinen Nächsten so liebe, wie er uns geliebt hat: mit voller Hingabe. Liebe ich schon so? Wie kann ich heute noch mehr lieben?
3. Der Eckstein ist selbst die Frucht. Gott sei Dank ist Jesus Christus selbst sowohl der Eckstein als auch die Frucht, an der der Vater sein Wohlgefallen hat. Gott sei Dank sind wir alle durch die Taufe ein Teil Christi und Gott wohlgefällig. Gott sei Dank ist das heilige Messopfer die Frucht, die wir Gott immer wieder darbringen dürfen. Das bedeutet, selbst wenn ich arm bin an eigenen Früchten, darf ich mich Jesus in meiner Armut anvertrauen, und in ihm bin ich Gott wohlgefällig. Er hilft mir, mich ihm immer mehr anzugleichen, in die Liebe hineinzuwachsen und so Früchte zu bringen: Am Weinstock sind die Trauben am üppigsten, die am dichtesten am Stamm wachsen.
Gespräch mit Christus: Jesus, in dir bringt der Weinberg des Herrn Früchte. Hilf deiner Kirche, sich immer enger mit dir zu verbinden. Lass nicht zu, dass dein Weinberg nur Blätter hervorbringt – Positionspapiere, Strukturpapiere, Reformpapiere – und keine Früchte der Liebe. Hab Geduld mit uns, Jesus. Hilf mir, in deiner Liebe zu leben. Gib mir heute Gelegenheit, dir meine Liebe zu zeigen.
Vorsatz: Drei Vorschläge, heute Frucht zu bringen: Erstens in Gedanken über mindestens einen Menschen bewusst gut denken. Zweitens mindestens einem Menschen etwas Gutes sagen. Drittens bewusst eine Sache besonders gut machen, die keiner sieht, nur für Gott.