Samstag,
7. März 2020
Der Lohn der Liebe
Samstag der ersten Woche der Fastenzeit
Hl. Perpetua und Felizitas, Märtyrinnen
P. Raphael Ballestrem LC
Mt 5,43-48
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist:
Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet
für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne
aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die
liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr
nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also
vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.
Einführendes Gebet: Jesus, gib mir jetzt die nötige Ruhe, um dein Wort zu betrachten. Erleuchte mich und stärke mich. Schenke mir die Gnaden, die ich am meisten brauche.
Bitte: Jesus, ich bin so oft in den Sachen dieser Welt verhaftet, in den materiellen Dingen, die mich umgeben. Lass mein Herz die Faszination echter Liebe verspüren.
1. Der alte Trugschluss… Scheint Ihnen Gott auch manchmal fern zu sein? Kommt es Ihnen auch so vor, als wäre er nicht interessiert? Vielleicht liegt das ja gerade auch daran, dass wir uns unserer Fehler bewusst geworden sind. Und weil wir meinen, Gott nicht zufrieden gestellt zu haben, könne er uns ja auch nicht lieben. Hierin müssen wir eine radikale Kehrtwende vollziehen: Gott verabscheut die Sünde. Aber er liebt den Sünder. Ja, auch mit all Deinen Fehlern bist Du ein unendlich geliebtes Kind Gottes. Gott freut sich über Dich und über all das Gute in Deinem Leben, wahrscheinlich viel mehr, als Du Dir überhaupt vorstellen kannst. Und dieser Gott sehnt sich danach, Dir jeden Tag auf unzählige Weisen seine Liebe unter Beweis zu stellen. Merkst Du das?
2. Geschenk, nicht Verdienst. Warum lieben wir unsere Feinde oft nicht? Weil wir denken, dass sie es nicht verdient haben. Jesus lehrt uns heute etwas sehr Wichtiges: Keiner muss Verdienste vorweisen, um geliebt zu werden. Gott schenkt seine Liebe dem Heiligen und dem Sünder, dem treuen Beter und dem unehrlichen Zöllner. Denn geliebt zu werden, ist immer ein Geschenk, nie ein Verdienst. Das fordert von uns womöglich ein Umdenken: Wenn Gott jeden liebt, egal, ob oder wie vorbildlich er ist, sollten wir es ihm gleichtun und Liebe schenken, ohne etwas dafür zu erwarten.
3. Der Lohn. "Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten?" Von welchem Lohn spricht Jesus hier? Ich glaube, es geht hier nicht einfach um eine "Überweisung" auf unser himmlisches Bankkonto, wenngleich sich das vielleicht manch einer so vorstellt. Wenn Du Liebe verschenkst, veränderst Du nicht nur das Leben der beschenkten Person. Du verschönerst auch Dein Herz. Es wird sozusagen größer, lichterfüllter, strahlender. Und es wird vor allem fähiger, Gottes Liebe aufzunehmen und zu begreifen. Gibt es einen besseren Lohn?
Gespräch mit Christus: Jesus, du bist allmächtig, erneuere mein Herz in dieser Fastenzeit. Lass mich deine Liebe in meinem Leben immer mehr entdecken. Und lehre mich, die anderen mit Freude und Selbstlosigkeit zu lieben.
Vorsatz: Ich werde heute eine kranke Person besuchen oder anrufen.