Tägliche Meditationen
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Dienstag,
4. Februar 2020

Gott Handeln lassen

Dienstag der vierten Woche im Jahreskreis
Hl. Rabanus Maurus, Bischof

Br. Daniel Flores Mondragón LC

Mk 5,21-43
In jener Zeit fuhr Jesus im Boot an das andere Ufer des Sees von Galiläa hinüber, und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn. Während er noch am See war, kam ein Synagogenvorsteher namens Jaïrus zu ihm. Als er Jesus sah, fiel er ihm zu Füßen und flehte ihn um Hilfe an; er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben. Komm und leg ihr die Hände auf, damit sie wieder gesund wird und am Leben bleibt. Da ging Jesus mit ihm. Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn. Darunter war eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt. Sie war von vielen Ärzten behandelt worden und hatte dabei sehr zu leiden; ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben, aber es hatte ihr nichts genutzt, sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden. Sie hatte von Jesus gehört. Nun drängte sie sich in der Menge von hinten an ihn heran und berührte sein Gewand. Denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Sofort hörte die Blutung auf, und sie spürte deutlich, dass sie von ihrem Leiden geheilt war. Im selben Augenblick fühlte Jesus, dass eine Kraft von ihm ausströmte, und er wandte sich in dem Gedränge um und fragte: Wer hat mein Gewand berührt? Seine Jünger sagten zu ihm: Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen, und da fragst du: Wer hat mich berührt? Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte. Da kam die Frau, zitternd vor Furcht, weil sie wusste, was mit ihr geschehen war; sie fiel vor ihm nieder und sagte ihm die ganze Wahrheit. Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein. Während Jesus noch redete, kamen Leute, die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten, und sagten zu Jaïrus: Deine Tochter ist gestorben. Warum bemühst du den Meister noch länger? Jesus, der diese Worte gehört hatte, sagte zu dem Synagogenvorsteher: Sei ohne Furcht; glaube nur! Und er ließ keinen mitkommen außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus. Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers. Als Jesus den Lärm bemerkte und hörte, wie die Leute laut weinten und jammerten, trat er ein und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr? Das Kind ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Er aber schickte alle hinaus und nahm außer seinen Begleitern nur die Eltern mit in den Raum, in dem das Kind lag. Er fasste das Kind an der Hand und sagte zu ihm: Talita kum!, das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging umher. Es war zwölf Jahre alt. Die Leute gerieten außer sich vor Entsetzen. Doch er schärfte ihnen ein, niemand dürfe etwas davon erfahren; dann sagte er, man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.

Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir, um bei dir mein Herz auszuschütten. Ich will alles dir übergeben.

Bitte: Herr, ich bitte dich, gib mir alles, was ich brauche, um dich immer mehr zu lieben. Gib mir auch das, was ich brauche, aber nicht von dir zu erbitten wage.

1. Die eigene Notlage erkennen. Warum geht man zum Arzt oder zum Friseur? Stellen Sie sich vor, jemand würde plötzlich sagen: "Von nun an bin ich mein eigener Arzt" und würde beschließen, sich selbst zu operieren. Oder dass eine Frau beschließen würde, von nun ab ihre Haare selbst zu schneiden. Was würde passieren? Es klingt seltsam und sogar ein wenig lächerlich, aber unsere Einstellung ist nicht weit davon entfernt, wenn wir uns entscheiden, Gott beiseite zu lassen, die Zügel unseres Lebens selbst in die Hand zu nehmen und zu glauben, dass wir durch unsere eigenen Kräfte alles erreichen können. Im heutigen Evangelium sehen wir sowohl Jairus als auch die Frau, die alles getan hat, was sie konnte, erkennen, dass sie aus eigener Kraft nicht alles erreichen. Sie waren bereit, um Hilfe zu bitten!

2. Christus, der echte Held. Gott aus dem Spiel zu lassen, ist einfacher, als es sich anhört. Oftmals tun wir es auch, ohne es zu wollen. Indem wir uns z.B. um praktische Dinge sorgen, die unmittelbare Auswirkungen haben. Oft empfinden wir auch unser Unvermögen, nachdem wir alles getan haben, und dann taucht die Versuchung der Verzweiflung auf, zu glauben, dass wir allein sind, dass wir es immer waren und immer sein werden. Beide Charaktere in diesem Evangelium verstanden es, ihre Unzulänglichkeit zu akzeptieren und zu Christus zu gehen, dem einzigen, der für sie das tun konnte, was sie überstieg.

3. Gott handeln lassen. Zu Gott zu gehen, ist gut, aber es ist nur der erste Schritt. Einmal mit ihm unterwegs, müssen wir ihm vertrauen und ihn handeln lassen. Zu ihm gehen, wissend, dass er zu seiner Zeit handelt und dass er uns nicht im Stich lässt. Die Volksweisheit hat es in dem Satz "Gott lässt zwar sinken, aber nicht ertrinken" zusammengefasst. Er kann sofort handeln, wie bei der Frau, die an Blutungen litt, oder er kann etwas warten wie bei Jairus. Ob er nun früher oder später handelt, er vergisst uns nie.

Gespräch mit Christus: "Nimm hin, Herr, und empfange meine ganze Freiheit, mein Gedächtnis, meinen Verstand und meinen ganzen Willen, all mein Haben und Besitzen. Du hast es mir gegeben; dir, Herr, gebe ich es zurück. Alles ist dein, verfüge darüber nach deinem ganzen Willen. Gib mir deine Liebe und Gnade, denn diese genügen mir." (Hl. Ignatius von Loyola)

Vorsatz: Heute werde ich Gott im Rosenkranz um das nötige Vertrauen bitten, damit ich ihn in meinem Leben handeln lasse.

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