Montag,
16. Dezember 2019
Die Angst vor der Wahl
Montag der dritten Woche im Advent
Johanna von Siemens, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Mt 21,23-27
In jener Zeit, als Jesus in den Tempel ging und dort lehrte, kamen die Hohenpriester
und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir dazu die
Vollmacht gegeben? Jesus antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr mir darauf
antwortet, dann werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich das tue. Woher stammte die Taufe des Johannes?
Vom Himmel oder von den Menschen? Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!,
so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Wenn wir aber antworten: Von den Menschen!,
dann müssen wir uns vor den Leuten fürchten; denn alle halten Johannes für einen Propheten. Darum
antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Da erwiderte er: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem
Recht ich das alles tue.
Einführendes Gebet: Vater, ich komme in deine Gegenwart. Du freust dich so sehr, dass ich mir diese Zeit nehme, denn du möchtest mich mit deinen Gnaden überhäufen und stärken.
Bitte: Sende mir bitte jetzt deinen Geist, damit er mich in diesem Gebet leiten möge. Komm, Heiliger Geist!
1. Wer ist dieser Jesus? Als Jesus im Tempel lehrte, merkten die Priester und Schriftgelehrten, dass seine Art zu lehren vollkommen anders war als die ihre. Sie lehrten Gesetze und tausende von Vorschriften für jede mögliche Lebenslage, um sich letztendlich mit ihrer eigenen Gerechtigkeit den Himmel zu erkaufen. Doch Jesus sprach mit der Autorität des geliebten Sohnes. Bei ihm ging es nicht um Regeln, sondern um Liebe, um eine Liebe, die befreit.
2. Wer hat dir das Recht gegeben? Was suchten die Hohepriester und Ältesten, als sie Jesus die Frage nach seiner Vollmacht stellten? Sicherlich nicht die Wahrheit. Eigentlich wollten sie mit ihrer Frage sagen: "Du hast keine Autorität – denn wir haben sie dir nicht gegeben." Sie waren ärgerlich und in ihrem Stolz verletzt, weil sie nicht gefragt worden waren.
3. Die Angst vor der Wahl. Da sie nicht nach der Wahrheit suchten, konnten sie auch keine ehrliche Antwort geben. Beide Entscheidungen erschienen ihnen bedrohlich: Einmal sahen sie sich bedroht durch das Volk, das Johannes für einen Propheten hielt – das andere Mal dadurch, dass ihnen die Macht entrissen werden könnte, wenn sie Jesu göttliche Autorität anerkennen würden. Und so entsprang ihre Antwort letztendlich der Angst.
Gespräch mit Christus: Jesus, du hattest keine Angst. Du hast dich so von deinem Vater geliebt und beschützt gefühlt, dass du nicht nur der Wahrheit, sondern auch all ihren Konsequenzen mit Ruhe ins Auge schauen konntest.Hilf mir, meine Ängste zu erkennen, um mich ihnen stellen zu können, damit du mich von ihnen befreien kannst.
Vorsatz: Heute kann ich versuchen, meine Ängste im Licht der Liebe Gottes zu betrachten, um zu erkennen, dass ein Großteil auf Lügen basiert, die zerfallen, sobald ich mir der großen Liebe Gottes bewusst werde.