Samstag,
14. Dezember 2019
Staunen vor dem Geheimnis
Hl. Johannes vom Kreuz, Ordenspriester, Kirchenlehrer
Gedenktag
Michaela Weimann, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi
Mt 17,9a.10-13
Während Jesus und seine Jünger den Berg hinabstiegen, fragten ihn die Jünger: Warum
sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt, und er wird
alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt,
sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da
verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.
Einführendes Gebet: Mit Hilfe eines Zitates des Tagesheiligen Johannes vom Kreuz beginnen wir nun dieses Gebet:"Gott wohnt in allen Seelen geheim und verborgen, sonst könnten sie nicht bestehen." (Lebendige Liebesflamme 4,4). Herr, ich möchte heute staunend vor dich und das große Geheimnis deiner Menschwerdung hintreten.
Bitte: Herr, verweile in mir allein, ganz nach deinem Belieben. Lass nicht zu, dass ich deine Gegenwart in mir einschränke.
1. Erkenntnis. Durch die prophetische Ankündigung Maleachis wuchs die Erwartung der Juden auf die Rückkehr Elijas. Johannes der Täufer sollte das Kommen des Messias im Geist und in der Kraft Elijas vorbereiten (vgl. Lk 1,17). Da die Juden auf einen Mann warteten, der mit großer Macht auftritt, konnten sie in Johannes dem Täufer Elija nicht klar erkennen. Denn der Geist Gottes bewegte Johannes hauptsächlich dazu, alle aufzurufen, Christus zu empfangen. Erkenne ich die Gegenwart des Herrn in meinem Leben? Bin ich vorbereitet, ihn zu empfangen?
2. Staunen. In der Krippe in Bethlehem betrachten wir den Sohn Gottes als ein kleines, hilfloses Kind, das auf andere angewiesen ist. Unser Herr und Gott macht sich demütig, klein und verwundbar. Er nimmt unsere schwache Menschennatur an. In der Konstitution Gaudium et spes (22) heißt es: "Mit Menschenhänden hat er gearbeitet, mit menschlichem Geist gedacht, mit einem menschlichen Willen hat er gehandelt, mit einem menschlichen Herzen geliebt. Geboren aus Maria, der Jungfrau, ist er in Wahrheit einer aus uns geworden, in allem uns gleich außer der Sünde." Wir dürfen uns von der Größe dieses Geheimnisses ergreifen lassen. Gott teilt sich uns mit, nicht mit der Macht eines Herrschers, der sich die Welt unterwirft, sondern mit der Demut und Einfachheit eines Kindes. Welche Größe! Betrachten wir!
3. Realismus des Glaubens. Gott hat nicht bei Worten haltgemacht, sondern hat uns gezeigt, wie wir leben sollen. Der Sohn Gottes ist in eine bestimmte Zeit und an einem konkreten Ort geboren worden. Gottes Vorgehen war konkret, ganz real. Wir sind eingeladen, einmal über den Realismus unseres Glaubens nachzudenken, der nicht auf Gefühle und Emotionen beschränkt sein darf, sondern in unser konkretes Dasein eintreten will. Welche praktische Ausrichtung findet der Glaube in meinem täglichen Leben?
Gespräch mit Christus: Herr, staunend möchte ich vor dir auf die Knie gehen, mit der Haltung der freudigen Erwartung. Komm, Herr Jesus, komm!
Vorsatz: Ich möchte mir heute meiner Fähigkeit des Staunens ganz bewusst sein. Was und wen bestaune ich? Ist es eher ein weltliches oder ein geistliches Staunen? Möge es mich vertrauter mit dem Geheimnis Gottes machen.