Montag,
25. November 2019
Bring Gott immerfort dein Herzensopfer dar!
Montag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Katharina von Alexandrien, Jungfrau,
Märtyrin
Dr. Thomas Mayer
Lk 21,1-4
In jener Zeit sah Jesus, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. Dabei sah
er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf. Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese
arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss
geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt
hergegeben.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, verzeih mir bitte, dass ich mein Geld mitunter für überflüssige Dinge ausgebe.
Bitte: Mein Herr und mein Gott, schenke mir ein neues Herz, das mit liebender Hingabe für dich und meine Mitmenschen Opfer bringt.
1. Herzensopfer. Bis zur Zerstörung Jerusalems 70 n. Chr. wurden im Tempel Speiseopfer (Mehl, Öl, Ähren, Brot) oder Tieropfer meist zur Sühne dargebracht. Für uns Katholiken sind diese Opfer durch das eine Kreuzesopfer des wahren Lammes Gottes abgelöst und vollendet worden. Auch Almosen oder Spenden sollten mit einer von Herzen kommenden Opfergesinnung verbunden sein, wenn sie Gott gefallen sollen. Christus sieht in unser Herz: Er bittet uns, die von Herzen kommende Hingabe jener armen Witwe, die mit den kleinen Münzen ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben hat, als vorbildhaft für alle Menschen, ob reich oder arm, zu erkennen.
2. Christus, Priester und Opfer für uns. Das sühnende Werk (meist Opfer), mit dem sündige Menschen Gott (oder die Götzen) versöhnen und gnädig stimmen wollen, ist ein zentraler Aspekt der gesamten Geschichte der Religionen. Doch mit der Fleischwerdung des Wortes Gottes scheint sich dies umzukehren: Nicht der Mensch geht zu Gott, um ihm eine ausgleichende Gabe zu bringen, sondern Gott kommt in Christus zum Menschen, um ihn durch sein Kreuz als vollkommenes, unendlich wirksames Sühneopfer mit Gottvater zu versöhnen.
3. In die Welt gesandt, um Christi Hingabe nachzuahmen. Auch in der ordentlichen Form des Römischen Ritus entlässt uns der Priester aus der hl. Messfeier in lateinischer Sprache mit einem "Ite, missa est!" Ist mit dem "Gehet hin in Frieden" auch der Inhalt des Wortes "missa" wiedergegeben? Wir sollten uns bei dieser Entlassformel das "gesendet sein von Christus" mitdenken. Wir werden nämlich von dem Lamm Gottes gesandt, um durch unser Lebenszeugnis die Hingabe Christi mitten in der Welt zu verwirklichen. Wie schön ist es, nach dem Aufstehen Gott den ganzen Tag aufzuopfern, ihm alle Kleinigkeiten, Erfolge, Niederlagen, mögliche Kränkungen und Unannehmlichkeiten etc. im Laufe des Tages zu schenken und auf ihn hin auszurichten. Nehmen wir doch die Weisung von Paulus ernst: "Ob Ihr esst oder trinkt oder etwas anderes tut: tut alles zur Verherrlichung Gottes!" So fühlen wir uns in Gott geborgen und können seine Liebe spüren.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, du allein weißt, wie oft ich dich und meine Mitmenschen im Alltag vergessen habe, weil ich nur mich selbst gesehen habe. Verzeih mir, und schenke mir Herzensgüte und aufopfernde Hingabeliebe.
Vorsatz: Ich nehme mir vor, alles, meine Gedanken, Worte und Werke, mit liebender Opfergesinnung zu verwirklichen.