Donnerstag,
24. Oktober 2019
Ein Feuer, das nicht verbrennt
Donnerstag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Antonius Maria Claret, Bischof und
Ordensgründer
Maria Hemm
Lk 12,49-53
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde
zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin
sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist. Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu
bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung. Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf
Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen
drei, der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter
gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die
Schwiegermutter.
Einführendes Gebet: Mein Jesus, dein Herz brennt aus Liebe zum Vater und zu uns Menschen. Es ist ein Feuer, das erleuchtet, wärmt und den Wunsch im Herzen wachsen lässt, dieses Feuer weiterzugeben.
Bitte: Jesus, zeige mir dein Herz, dass ich dich besser kennenlernen und dir enger nachfolgen kann.
1. On fire. Feuer ist Licht, Wärme, Reinigung. Jesus spricht von einem Feuer, das er auf der Erde brennen sehen will, und zugleich ist sein noch unerfüllter Wunsch wie ein Feuer, das in seinem Herzen bereits brennt. Es ist ein innerer Drang, der ihn dazu bewegt, alles für uns Menschen zu geben. Es ist der Wunsch, uns alle glücklich in seiner Nähe zu haben.
2. Neue Taufe. Jesus weiß, dass es nur einen Weg gibt, um das Menschengeschlecht seinem Vater wieder näher zu bringen: Er muss mit einer Taufe getauft werden, bei der nicht Wasser, sondern Blut die Besprengung vornimmt. Der Weg durch Kreuz und Leid erscheint, vom oben genannten Wunsch geprägt, in einem ganz neuen Licht, als Durchgang in eine neue Welt. Was geht da wohl im Herzen Jesu vor sich, wenn er an seine radikale Ganzhingabe denkt?
3. Bis ans Ende. Im heutigen Evangelium spricht Jesus außerdem von Spaltung, Unverständnis und Verfolgung. Er weiß, dass man Liebe weder kaufen noch erzwingen kann. Gott schenkt uns jeden Tag von neuem die Freiheit, auf seine Liebe zu antworten oder sie zu ignorieren. Und ganz gleich, wie wir antworten, Jesus gibt sich selbst ganz hin. Er bleibt immer zielgerichtet: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!
Gespräch mit Christus: Jesus, in deinem Herzen geht so viel vor. Es ist so unbegreiflich für mich. Du bist immer auf uns Menschen und auf die Sendung des Vaters bedacht, denn deine Liebe ist ohne Grenzen. Das ist so groß. Ich kann es gar nicht fassen, sondern mich einfach nur anbetend vor dich knien.
Vorsatz: Ich will heute den Heiligen Geist auf besondere Weise einladen, mit seinem Feuer in mein Herz zu kommen. Er weiß am besten, wo es nötig ist.