Montag,
21. Oktober 2019
Es war einmal ein Mann
Montag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Ursula und Gefährtinnen, Jungfrauen,
Märtyrinnen
Sel. Karl I., Franz Josef, Kaiser
Maria Hemm
Lk 12,13-21
In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll
das Erbe mit mir teilen. Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch
gemacht? Dann sagte er zu den Leuten: Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des
Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. Und er
erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte
er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. Schließlich sagte
er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes
Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat,
der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink, und freu dich des Lebens! Da sprach Gott zu ihm: Du
Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du
angehäuft hast? So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.
Einführendes Gebet: Jesus, du genügst mir. Wie für den hl. Franz von Assisi sollst du auch für mich der größte Schatz meines Lebens sein. Das ist der Wunsch meines Herzens. Ich will dich besitzen. Du sollst mich besitzen. Nichts soll deinen Platz einnehmen.
Bitte: Gib mir ein einfaches Herz, das nirgendwo sonst Halt oder Sicherheit sucht als in dir.
1. Ein reicher Mann. Wir können uns darauf konzentrieren, Jesu Stimme zu hören, während er uns dieses Gleichnis erzählt. Oder wir können uns den reichen Mann bildlich vorstellen. Wir können uns ausdenken, hören und sehen, was er mit seinem Reichtum vorhat. Er war so reich, dass er gar nicht mehr fähig war, aus sich herauszukommen. Er war nur auf sich selbst und seine Reichtümer bedacht. Was ging wohl in seinem Herzen vor?
2. Selig die Armen. Gott liebt die Armen. Er liebt die Kleinen. Er schaut auf die, die gering sind, denn denen, die klein sind wie die Kinder, gehört das Reich Gottes. Das zeigt uns Jesus so oft im Evangelium durch sein Wort und Werk. Selig die Armen, denn ihnen gehört das Himmelreich, das heißt, ihnen gehört seine Liebe, seine Gegenwart und sein Herz.
3. Das Beispiel Jesu. Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave. So drückt der hl. Paulus im Philipperbrief aus, was die Menschwerdung, ja das ganze Leben Jesu beinhaltet, diese Abwärtsbewegung: Er wird immer ärmer, immer niedriger. Denn wer sein Leben verliert, wird es gewinnen. Als Christen wollen wir Christus immer ähnlicher werden.
Gespräch mit Christus: Jesus, mein ganzes Sein will leben. Es sträubt sich dagegen, loszulassen oder gar zu sterben. Doch ich weiß, dass das der Weg zur Heiligkeit, der Weg zum wahren und bleibenden Glück ist.
Vorsatz: Ich will meinen Blick zu dir erheben und dich heute für deine Menschwerdung, die ja auch Arm-werdung war, preisen.