Tägliche Meditationen
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Samstag,
27. Juli 2019

Unkraut und Weizen

Samstag der sechzehnten Woche im Jahreskreis

Magdalena Sczuka, Gottgeweihte Frau des Regnum Christi

Mt 13,24-30
In jener Zeit erzählte Jesus der Menge das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.

Einführendes Gebet: Jesus, voll Vertrauen komme ich zu dir und lege alles vor dich hin. Das Gute und das Schlechte in meinem Leben. Die Früchte deiner Gnade und das Unkraut. Du bist barmherzig und gerecht. Ich überlasse dir das Urteil über mein Leben, über das Leben meiner Mitmenschen und über die Welt.

Bitte: Komm, Heiliger Geist! Komm, Geist der Erkenntnis und der Geduld. Schenke mir dein Licht.

1. Der gute Samen auf gutem Boden. Wieder sind wir im 13. Kapitel des Matthäusevangeliums, in dem wir auch einige Verse zuvor das Gleichnis vom Sämann finden, dessen Saat auf den Weg, auf den Felsen, zwischen die Dornen und letztendlich auch auf guten Boden fällt. Im heutigen Gleichnis fällt der Samen auf guten Boden, und bringt tatsächlich Frucht. So sät auch Gott den guten Samen in unser Leben: Durch die Taufe und alle anderen Sakramente; durch die Menschen, die uns Gutes tun und uns erziehen; durch Erfahrungen, die uns prägen und wachsen lassen; durch Freundschaften und die Erfahrung der Liebe und vieles mehr. "Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, was er mir Gutes getan hat." (Ps 116,12) Und so sät Gott beständig Gutes in unser Leben, um uns wachsen zu lassen und damit wir Frucht bringen, Freude und Liebe in uns haben.

2. Gott pflanzt kein Unkraut. Nichts, was schlecht ist, kommt von Gott selbst. Gott tut selbst nie etwas Böses, auch nicht, um etwas Gutes damit zu erreichen. Gott ist gut, und nur gut. Er ist die Liebe selbst. Er selbst kann nicht der Ursprung von etwas Schlechtem sein. "Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan." Und fragen wir uns nicht oftmals: "Gott, du bist doch gut! Wo kommt dann all das Böse in meinem Leben und in der Welt her? Woher kommen die Kriege, woher so viel Leid und Ungerechtigkeit? Woher die Unterdrückung und der Missbrauch von Unschuldigen? Woher der Krieg, die Korruption und Ausbeutung? Hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät??" Und Gott antwortet: "Das hat ein Feind von mir getan." Der Teufel ist es, der das Böse in unser Leben sät. Und manchmal nehmen wir diesen Samen auf, gießen und düngen ihn und werden zu Komplizen des Bösen. Gott lässt das zu, auch wenn es ihn schmerzt mitanzusehen, wie sein guter Acker, die Herzen seiner geliebten Kinder, von Unkraut heimgesucht werden. Er lässt Leid und Dunkel in unserem Leben zu, und er respektiert unsere Freiheit, selbst wenn unsere Entscheidungen uns zum Verhängnis werden. Und doch bleibt er der Herr der Geschichte. Der Teufel hat keine Macht über ihn, und sogar das Böse, was er jetzt sät, wird am Ende Gott dienen müssen. "ER lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und ER lässt regnen über Gerechte und Ungerechte" (Mt 5,45). Und er lässt auch zu, dass in unserem Herzen Weizen und Unkraut wachsen.

3. Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Der kluge Sämann lässt nicht zu, dass die Knechte das Unkraut ausreißen. Er weiß, dass die Gefahr besteht, dass gemeinsam mit dem Unkraut auch der Weizen ausgerissen wird, denn wenn dieser noch nicht reif ist, sieht er dem Unkraut unwahrscheinlich ähnlich. Vielleicht urteilen auch wir manchmal voreilig und wollen vermeintliches Unkraut sofort entfernen, damit es das Ackerfeld der Kirche nicht verunstaltet. Und vielleicht halten wir etwas für Unkraut, was eigentlich dazu bestimmt war, nährender Weizen zu werden. Wenn wir aber Gott das Urteil überlassen, können wir sicher sein, dass er zur rechten Zeit gerecht und barmherzig handeln wird.

Gespräch mit Christus: Danke, Herr, für all das Gute, das du in mein Leben gesät hast. Danke für die gute Frucht, die mein Leben schon gegeben hat. Ich schenke sie dir, und auch das Unkraut, das auch immer in meinem Leben dabei ist. Mache mich immer mehr zu einem guten Ackerboden, der für den guten Weizen offen ist, und auf dem der Feind immer weniger Platz hat, Unkraut zu säen. Schenke mir Geduld, um den Schwächen und Sünden anderer Menschen mit Liebe zu begegnen. Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen.

(Hl. Franz von Assisi)

Vorsatz: Heute ein Werk der Barmherzigkeit tun.

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